Es handelt sich dabei letztendlich um einen gefalteten Pfannkuchen (beziehungsweise Eierkuchen, für diejenigen, die Pfannkuchen mit Berlinern verwechseln…) mit einer Füllung aus Sahne, Nussstückchen und Schokostreuseln. Der Witz dabei ist, dass die Streusel von einem Spieß abgeschnitten werden. Das Rezept für die hell-dunkle Schokolade stammt von einer Familie aus Turin, die sich seit drei Generationen der Konditorei verschreibt und die Firma Techfood brachte die Leckerei an den senkrechten Spieß. In Cafés, Konditoreien oder fahrbaren Imbiss-Buden wird der Kebab seitdem in Italien verkauft.
Seit Februar diesen Jahres bietet Quynh Trang Le den Schoko-Döner nun in ihrem eigenen Laden „Taste Away“ am Mehringplatz an. Vorher arbeitete die studierte Betriebswirtin unter anderem in Bubble-Tea-Geschäften. Das Getränk hatte im Sommer 2012 zahlreiche Läden aus dem Boden gehoben, war dann aber schnell wieder weg vom Fenster. Trang Le machte sich daraufhin auf die Suche nach etwas Neuem, einem neuen Trend – und entdeckt den Choco Kebab. Ihr Geschäft betreibt die 29-Jährige aber schon seit Dezember 2013; vorher gab es Milchshakes, Kaffee und Bagels. Bisher bedient sie ihre KundInnen noch allein, wünscht sich aber, irgendwann MitarbeiterInnen einstellen zu können. Dann hätte sie vielleicht auch mehr Zeit, Cupcakes selbst zu backen und in ihrem kleinen Süßigkeiten-Imbiss anzubieten oder sogar eine ganze Kette aufzubauen.
Bis dahin steht sie noch selbst am gekühlten Drehspieß. Zu den grob geschnittenen Streuseln kommen nach Wahl noch Banane, Erdbeeren oder Mango dazu. Und in der salzigen Variante gibt es Schinken, Thunfisch und Hühnchen – diese Snacks müssen dann wohl, ohne Schokolade oder Fleisch vom Spieß, wieder ganz gewöhlich „herzhafte Crêpes“ genannt werden. Die Choco Kebabs gibt es zu Preisen von 2,99 bis 4,49 Euro.
„Zum Glück gab es eine Serviette dazu. Ich habe den Choco Kebab in der Basic-Variante bestellt – also mit reichlich Sahne und Schokolade in der ‚Teigtasche‘ und mir dann beim Versuch, das weiche Dessert mit den Fingern aus dem Pappteller zu essen, ziemlich die Hände eingesaut. Aber lecker war es schon! Leider gibt es keine Tische und Stühle, aber der Laden ist trotzdem ein guter Pausen-Tipp, um sich mal beim Lern-Marathon in der Amerika-Gedenkbibliothek die Beine zu vertreten und sich mit etwas Süßem zu belohnen.“