Industrie-Chic meets Spreeblick, das passt natürlich nach Oberschöneweide. Ganz schön durchgestylt ist die Einrichtung vom Sonnendeck an der Wasserseite der Spreehöfe: „Love“ oder „Yeah“ steht in Leuchtlettern an den Holz- und Betonwänden, braunes Leder und dunkles Holz harmonieren mit aus Wasserrohren upgecycleten Lampen. Aus dem Fass fließt kein Berliner Bier, sondern eins aus Süddeutschland. Insgesamt ist alles irgendwie sehr schick für die Gegend. Und trotzdem passt alles ganz wunderbar zusammen, ist authentisch und auch für die Alteingesessenen echt schön.
Der Betreiber Thomas Schulz ist auch der Macher vom sympathischen Pavillon Friedrichshain. Das Bier vom Hofbräuhaus Traunstein gibt es im Biergarten dort auch, weil Thomas die Brauer des Familienunternehmens mag und ihr Bier einfach wahnsinnig gut findet. Er outet sich außerdem als Pinterest-Fan und hatte einfach Spaß dran, sich in Sachen Einrichtung in der alten Halle in Schöneweide auzutoben. Alles andere ist nur logisch: Das Essen ist deutsch-mediterran, das passt zur Wassernähe. Die Industrie-Lampen an den Wänden passen zur Vergangenheit der Location, die mal eine Leuchtenfabrik war. Und dass der Laden auch noch mit einer feinen Musikanlage und Tanzfläche ausgerüstet ist, passt zur Leidenschaft für Musik und Feierei von Thomas selbst.
Sein Geschmack kommt an in OSW: „Der Laden war noch nie leer“, stellt Thomas fest. Selbst als ein paar Tage vor dem Soft Opening am 1. Mai alles geputzt wurde, haben die ersten Besucher schon ein Käffchen in der Sonne getrunken.
Aber auch wenn drinnen schon alles hübsch gemacht ist, der allerletzte Schliff für den potentiellen Lieblingsort am Wasser steht noch aus. Bisher gibt es Frühstück à la carte bis 16 Uhr und je ein vegetarisches und fleischiges Gericht zum Mittag; bei unserem Besuch zum Beispiel Fenchel-Kartoffel-Gratin sowie Burrito mit Rinderhack. Abends stehen Pizza und Pasta, aber auch Rumpsteak und Burger auf dem Opening-Programm. Bald kommen mehr mediterrane Gerichte von der Wochenkarte dazu. Die schöne Aussicht zahlst du bei rund 12 Euro pro Burger allerdings mit.
Ab dem 21. Juni startet mit einer Yoga-Session am Wasser auch der Verkauf von veganem Raw-Kuchen des Berliner Start-ups Trivitys. Und auch Smoothies und andere „Gesundheitsdrinks“, wie Thomas sie nennt, stehen bald auf der Karte. Ab Herbst diesen Jahres sind außerdem Brunch am Wochenende und immer mal wieder Partys geplant. Aber nicht irgendein aus dem Boden gestampfter Rummelbums, sondern „wenn, dann fein und gut. Musik für Erwachsene“, sagt Thomas. Fein und gut? Na, wenn das mal nicht ins Konzept passt.
Übrigens: Das Sonnendeck kannst du auch für deine Feier mieten und während der Fußball Weltmeisterschaft gibt es alle Spiele im Public Viewing. Für Wassersportler: Haltet auf der Spree direkt am Bootsanleger! Und wo du jetzt noch auf die Fassade von Möbel- und Sportdiscountern guckst, werden bald Hausboote ankern, die bisher im Treptower Hafen liegen.