Um ein Restaurant in der dicht gedrängten Gastro-Szene in Berlin Mitte aufzumachen, braucht man Mut und ein Konzept, das sich von den anderen abhebt. Das junge Team, das hinter dem Moneta steht, lässt sich davon nicht verrückt machen. Sie haben ungemeine Lust, ihre Liebe zur Geselligkeit und zu leckerem Comfort Food mit der Crowd zu teilen. Dieser Esprit ist es sicher auch, warum die Alte Münze Marielena, eigentlich PR-Managerin, ihrem Bruder, dem jungen Koch Moritz, der Künstlerin Pilar, Daniel und Bene das Restaurant anvertraut hat. Die fünf Freund*innen fühlen sich mit der Alten Münze verbunden. Sie möchten als behagliche Kantine für alle Mitarbeiter*innen da sein, lieben es, immer neue Menschen kennenzulernen, die projektweise auf dem Areal arbeiten, bieten Künstler*innen einen Raum für Ausstellungen und heißen alle willkommen, die einen späten Lunch oder einen schönen Abend genießen wollen.
Gerade deshalb ist auch ihre Preispolitik absolut fair und das Programm bunt. In Zukunft finden hier Karaoke-Abende, Film-Screenings und vieles mehr statt, was Betreiber*innen und Gästen Spaß macht. Der Raum ist hoch und schwarz gehalten, eine Wand wird Pilar demnächst kunstvoll gestalten. Eine Galerie sorgt mit Tischen für zusätzlichen Platz. Für die gemütliche Beleuchtung hängen Industrielampen im Retro-Style von der hohen Decke, das Holzmobiliar erinnert an dänisches Design der 60er Jahre, Pflanzen verstärken die besondere Atmosphäre – vor allen Dingen der raumgreifende Olivenbaum, der dem Moneta mediterranes Flair verleiht.
So, aber ganz ohne ein großes Augenmerk auf das Essen zu legen, kann ein Restaurant nicht funktionieren. Moritz ist ein gelernter Koch, der die sehr frühe Chance, als Küchenchef zu arbeiten, zu nutzen weiß. Im letzten Jahr war er nach einem Urlaub spontan in der Toskana geblieben war, um dort in der Küche eines noblen, aber vor allem sympathischen Öko-Hotels auszuhelfen, das noch landwirtschaftlich arbeitet und auch Trüffeltouren oder ähnliches anbietet. Nun lag es nahe, seine dort verfeinerten Künste hier zum Einsatz zu bringen. Im Moneta gibt es entsprechend fantastische Vorspeisen, leckere Pizzen – sowohl mit Fleisch, vegetarisch und vegan – und Panini. Wir lassen Moritz freie Hand und bekommen zum Einstieg einen cremigen Burrata auf Rucola mit Feigen (!) und Kumquats, sowie eine Auswahl typischer Antipasti: gebratene Auberginen und Zucchini, Blumenkohl, Oliven und verschiedene Käsesorten. Dazu bringt uns Marielena einen Gin Basil Smash und einen Dark Stormy (je 9 Euro). Beide Cocktails sind erfrischend und aromatisch. Zum Essen wechseln wir dann auf die Hausweine und sind mit dem Rosé und dem Weißburgunder mehr als glücklich – ein 0,2l-Glas kostet 5 Euro. Es gibt auch Naturweine, die wir beim nächsten Mal sicher probieren werden.
Als Zwischengang gibt es Panini Caprone: mit Ziegenkäse karamellisierter Birne, Honig, Walnüssen und Rucola für 7 Euro. So einfach und doch so gut! Dann widmen wir uns der Pizza. Die vegane Variante Bene überzeugt uns total. Die Kombination aus veganem Käse, Petersiliencreme, angebratenen Champignons, Oliven, Paprika und Oliven ist so vielseitig und doch genau abgestimmt, als wären die Zutaten füreinander geschaffen. Die Pizza Mori ist mit luftgetrockneter Salami, Parmigiano Reggiano, Thymian und Paprika ein neu interpretierter Klassiker und hält qualitativ mit Bene mit. Leider konnten wir uns bei der Pizza nicht zurückhalten und müssen vor dem Dessert aufgeben – noch ein Grund, bald wiederzukommen. Das Angebot wechselt, je nachdem, was Moritz einfällt und was der saisonale Markt hergibt.