Das „N“ war wohl gerade mal eben vom Namensschild des neuen Restaurants, draußen an der Wand, Straßburger Straße 33, heruntergefallen. Egal, wir haben das MoNtraw trotzdem schon von weitem erkannt. Auf der Ecke am südlichen Zipfel des Kollwitzkiezes gibt’s schließlich noch nicht so viele Szene-Adressen. Das Soho-House für Hipster-Eltern namens Wunderhaus ein paar Häuser weiter Mal ausgenommen. Schon durch die Scheibe mutet das Restaurant ganz mondän an mit seinen vielen schnieken Lampen, den „gewellten“ Wänden, Design-Holzsofas zum gemütlichen Einsinken und den geschmackvollen Blau-Grau-Akzenten. Das Ambiente finden wir schon mal mehr als angenehm, das Licht sorgt für behagliche Stimmung. Gut, dass wir reserviert haben, viele Plätze gibt’s hier nämlich nicht – und es bleibt den ganzen Abend über jut gefüllt.
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Aus der Küche ruft’s direkt neben unserem Platz häufiger recht energisch was Lautes auf Englisch. Ja, das Montraw ist wieder eines der Lokale, in denen man in englischer Sprache besser zurechtkommt als in deutscher. Man ist eben international ausgerichtet. Die arabisch-israelische Küche steht derzeit in ganz Berlin ganz schön hoch im Kurs, siehe das Charlottenburger Neni, das Gordon in Neukölln oder nun eben auch das Montraw.Für die Gerichte auf der übersichtlichen Karte haben sich die Köche von ihrer Kindheit inspirieren lassen, darunter Chefkoch Ben Berrebi aus Tel Aviv. Er nennt es: new Israeli food with a twist. Da wir keine großen Fisch-Fans sind (dabei gibt es da eine tolle Auswahl vom Garnelen-Tomateneintopf über Oktopus bis hin zur Fisher Pasta mit Sardellen), entscheiden wir uns für das Auberginen Bruschetta. Geräucherte – und bei dem Aroma direkt auf den Punkt – Aubergine mit Feta, abgestimmt mit Olivenöl, Chili, Limette und Koriander sowie den Rüben und Fenchelsalat mit Tulum Käse, Kreuzkümmel und Blutorangen-Vinaigrette als Vorspeisen. Weil es uns der Kellner ans Herz legt, folgt das Lamm Kebab von der Tageskarte. Herrlich würzig, durchaus auch „lammig“, aber wirklich sehr großartig serviert an Tahini und Aubergine. Platz lassen solltest du unbedingt für die Mascarpone-Crème mit Früchten auf einem Kadayif-Nestchen – das ist wirklich außergewöhnlich! Preislich bewegen wir uns für Prenzlberger Restaurantverhältnisse im oberen Mittelfeld, Hauptgerichte kosten ab 13 bis 20 Euro.
Entsprechend der Mentalität wird Gastfreundschaft natürlich groß geschrieben, der Service ist zuvorkommend und sehr freundlich, sogar unser Handy hat man uns aufgeladen. Das nächste Mal wollen wir uns unbedingt die geräucherte Ente genehmigen. Auf bald!