Kleiner Faktencheck: Im Jahr 2016 wurden über 58.453 Tonnen frische und getrocknete Avocados nach Deutschland importiert. Bis heute steigt die Nachfrage nach der Riesen-Beere stetig. Einige, der ungefähr 400 Gramm schweren Exemplare, landen mit Sicherheit seit Mitte Januar auf den Tellern des Avocado Club Berlin.
An der eher unscheinbaren Ecke Boxhagener- und Holteistraße, fernab des Simon-Dach-Kiezes, hat das Restaurant mit dem nicht mehr ganz einzigartigen Superfood-Konzept eröffnet. Wir finden dennoch: ganz klar eine Bereicherung für die gastronomisch eher spärlich belebte Gegend zwischen dem Boxi und dem Ostkreuz. Aber einfach so drüber stolpern wird kaum jemand – von außen erkennst du das Restaurant als solches nur an einer Kette, an der die Speisekarte befestigt ist, und an einem zarten Schild über der Tür. Ansonsten finden sich keine Reklame-Schilder und (noch) keine Tische vor dem Laden.
Look and Feel im Avocado Club
Drinnen erwartet dich ein liebevoll eingerichtetes Restaurant im momentan sehr angesagten Industrial-Design. Heißt: nackte Glühbirnen, die von der Decke hängen, Wände in Beton-Optik, ein massiver Holztresen, zarte rosa Akzente hier und da und viele, viele Grünpflanzen für den Urban-Jungle-Effekt. Gemütlich sitzen kannst du an einfachen Holztischen vorn im durch große Fenster sehr hellen Raum oder im hinteren Bereich, wo der Himmel voller Pflanzen hängt. Eine schönere und verspieltere Instagram-Fotokulisse gibt es selten.
Wir haben uns zum Abendessen mit Freunden verabredet und entscheiden uns dafür, die Karte einmal rauf und runter zu bestellen, um möglichst viel probieren zu können. Neben einer riesigen Auswahl an – na klar – Gerichten mit der Hauptzutat Avocado, sind wir von den selbstgemachten Limos mindestens so begeistert wie von dem freundlichen, sehr aufmerksamen und flotten Personal.
Avocado satt in unendlichen Variationen
Die Karte überzeugt uns: Es gibt warme Stullen mit Weißbrot oder Vollkorn-Sauerteigbrot von der Friedrichshainer Vollkornbäckerei Hartwich (ab 6,90 Euro), süße Pancakes, salzige Waffeln mit Feta, Rucola und Minze-Joghurt-Dressing (6,50 Euro) und Smoothie Bowls (ab 5,90 Euro) passend für ein gesundes Frühstück. Außerdem kannst du zwischen mehreren warmen Gerichten (ab 8,90 Euro), Salaten (ab 5,90 Euro) und einer kleinen Auswahl an Desserts (ab 4,90 Euro) wählen.
Wir entscheiden uns für zweierlei Sorten Brot mit drei verschiedenen Avocadodips und Gemüsesticks für 6,90 Euro. Dazu bestellen wir noch eine Graupen Poke Bowl mit Avocado, Gurken, Melone, Koriander und Frühlingszwiebeln für 5,90 Euro, wählt man noch Lachs on top kostet die Bowl 7,90 Euro. Der Brotsalat mit Avocado, konfierten Ingwer-Tomaten, Orange und Feldsalat für 6,90 Euro schneidet bei unserem kleinen Testessen am besten ab. Zum Nachtisch teilen wir uns die Avocado-Pancakes mit Kokos-Himbeersoße und Crème fraîche-Nocken, da der Avocado-Cheescake leider schon ausverkauft war. Dabei hätten wir so gerne gewusst, ob der Kuchen in schickem Grün daher kommt.
Auch die Getränke überzeugen: Die selbstgemachte Ingwer-Honig-Limetten-Limo ist ein erfrischender Begleiter zum Essen. Natürlich gibt es auch exotischere Kreationen wie den Avocado-Kaffee, bestehend aus einem Avocado-Smoothie mit doppeltem Espresso-Shot – an den wir uns dieses Mal aber noch nicht ran getraut haben. Ein kleiner Hinweis an alle, die empfindlich auf Kälte reagieren: Meidet die Toiletten bis es draußen wieder wärmer ist, denn auch wenn die sehr schön gestaltet sind und die Vöglein vom Band zwitschern, ist es dort leider so kalt als wärst du draußen unter freiem Himmel…