Als wir endlich das Coffee Circle Café hinter dem riesigen Baugerüst finden und eintreten, sind wir erst einmal baff: Uns begrüßt verführerischer Kaffeeduft und ein helles, minimalistisches Designercafé in Pastelltönen. Süße Blümchen auf den Tischen und Grünpflanzen versuchen das Interieur trotz harter Holzstühle und Loftfeeling ein wenig gemütlich zu machen. Nicht sonderlich typisch für den Wedding, aber irgendwie doch sehr schön. Umso berlintpyischer ist allerdings, dass eben erwähntes Baugerüst schon vor zwei Monaten entfernt werden sollte und nun zur Eröffnung immer noch steht. Auch schön zu wissen, dass sich manche Dinge nie ändern.
Die Speisekarte überrascht uns dann neben einer Auswahl an lecker belegten herzhaften und süßen Bagels (4,50 Euro) auch mit Zimt Babka (3,40), einer jüdischen Variante der Zimtschnecke. Geschmacklich ist diese der schwedischen Zimtschnecke auf jeden Fall gewachsen. Süß, fluffig und der herrlich intensive Zimtgeschnack begeistert unsere Geschmacksknospen. Die Speisekarte ist klein, aber spannend. Darauf stehen klassische Frühstücksgerichte mit einem Twist, aber auch gänzlich unbekannte Kreationen wie beispielsweise ein Schokoladen-Rugelach – dunkle Schokolade umschlungen von süßem Gebäck.
Nachhaltiger Kaffee, frisch aus der Rösterei
Kommen wir zum Herzstück des Coffee Circle, dem Kaffee: Dieser kommt natürlich aus der hauseigenen Rösterei nebenan und ist dementsprechend köstlich. Verwendet werden nur fair angebaute Kaffeebohnen aus Südamerika, wie Brasilien, Äthopien oder Kenia. So hast du die Qual der Wahl, welche Bohne in deinen Filterkaffee oder Espresso soll. Besonders spannend sind Eigenkreationen wie Sweet Cherry Kaffee, Nitro Cold Kaffee oder Mint Espresso Frappé. Aber keine Sorge, die Baristas beraten dich bei der Auswahl, um gemeinsam den perfekten Kaffee zu finden. Kaufen kannst du die fein säuberlich im Regal angeordneten Bohnensorten natürlich auch.
Nachhaltigkeit wird bei Coffee Circle nicht nur bei den Bohnen großgeschrieben – pro Kilo Fair Trade Kaffee geht Geld an ein Projekt in Äthopien – sondern auch bei Plastik und Nachhaltigkeit. Es gibt Glasstrohhalme und die meisten Produkte sind lokal. So kommt der Schinken von The Sausage Man Never Sleeps, der Käse von Alte Milch und das Gebäck von Fine Bagels. Ein kleines, sympathisches Café, in das wir gerne wiederkommen wollen.