Das sogenannte „Desert Flower Center“ wird im Krankenhaus Waldfriede in Zehlendorf eröffnet. Hier soll den Frauen geholfen werden, die Opfer einer Genitalverstümmelung wurden.
Erschreckende Tatsache: Alle elf Sekunden wird ein Mädchen beschnitten. Allein in Deutschland leben circa 50.000 Opfer mit Verstümmelungen im Genitalbereich. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation sind rund 150 Millionen Frauen und Mädchen beschnitten. Neben dem Trauma, das bei dieser Prozedur unvermeidlich ist, treten auch Entzündungen und Inkontinenz auf. Um diese Folgen zu vermeiden, wollen die Ärzte, die spezialisiert sind auf Darm- und Beckenbodenchirurgie, den Patientinnen so gut es geht helfen. Neben den körperlichen Eingriffen erhalten die Patientinnen in der Klinik auch seelische Betreuung, die bei derart traumatischen Erlebnissen dringend erforderlich ist.
Diries Geschichte
Die Schirmherrin dieses Projektes ist das ehemalige Model Waris Dirie, die aus Somalia stammt. Bekannt wurde ihre Geschichte erst, als sie diese niederschrieb und als Buch veröffentlichte. Darin beschrieb sie eindringlich, wie sie am eigenen Leib eine solche Verstümmelung erleben musste.
Heute setzt sie sich für all diejenigen Frauen ein, die das gleiche Schicksal erleiden mussten, und kämpft gegen die Prozedur an. Von 1997 bis 2003 war sie als UN-Sonderbotschafterin gegen die Beschneidung weiblicher Genitalien im Einsatz. 2002 gründete sie ihre eigene Stiftung, die „Desert Flower Foundation'“. Der Name basiert auf dem Original-Titel ihres Buchs. Weltweit hält Dirie Konferenzen ab und spricht offen über dieses schlimme Thema. Sie sammelt Spenden, um mehr für die Opfer tun zu können. Die Öffnung des Desert Flower Centers ist ein weiterer Meilenstein ihrer Arbeit.
Mehr Infos zu der Stiftung von Waris Dirie finden Sie hier.
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