An Heiligabend fällten Zoologen und Pfleger die Entscheidung, Alisha von ihren Eltern Aurora und Darius zu trennen und das Tigerbaby mit der Flasche aufzuziehen. Zuvor hatte sich im Tierpark ein tierisches Familiendrama abgespielt. Alisha kam am 10. Dezember gemeinsam mit zwei Geschwistern zur Welt, doch ihre Mutter hatte beim dritten Wurf ihres Lebens nicht ausreichend Milch, um den Nachwuchs zu versorgen. Am 21. Dezember starben daher zwei der drei Jungtiere und auch das kleine Tigermädchen magerte stark ab.
Derzeit wird Alisha noch abseits der Augen der Tierparkbesucher von den Pflegern aufgepäppelt. Mit Erfolg: Dank der Versorgung mit Ersatzmilch hat sie bereits drei Kilo zugenommen und wiegt nun 5.010 Gramm. Noch ist Schlafen ihre Hauptbeschäftigung, aber auch Fleischstücke ziehen sie bereits an. Macht sich Alisha weiterhin so gut, soll sie in zwei bis drei Wochen ein Innengehege im Alfred-Brehm-Haus, dem eher beengten Raubtierbereich des Tierparks, beziehen. Dort wäre sie für Besucher zu sehen.
Trennung von Familie war laut Tierpark notwendig
Ob es gelingt, Alisha später wie erhofft wieder in ihre Familie zu integrieren, ist unsicher. Einen anderen Zoo mit Handaufzucht von Amur- oder Sumatra-Tigern, in den man das Jungtier hätte bringen können, gäbe es europaweit nicht, betont der Tierpark Berlin. In Friedrichsfelde leben neben Alisha und ihren Eltern noch zwei Hinterindische und drei Sumatra-Tiger.