Manche Menschen lassen sich auch von einer globalen Pandemie nicht aufhalten. Gerade als der Lockdown in Deutschland in die zweite Runde ging, entschieden die Inhaber*innen des angesagten Neuköllner Restaurants 21 gramm sich dazu, am Herrfurthplatz einen neuen Laden zu eröffnen. „Wir konnten uns diese hammermäßige Location einfach nicht entgehen lassen“, erzählt Inhaber Jeremias Stüer. „Wir haben uns die Neueröffnung auch in Zeiten von Corona grundsätzlich zugetraut – allerdings haben wir Anfang November 2020 auch noch fest damit gerechnet, dass der Lockdown ein Ende haben wird, bis wir öffnen.“
Als das Terz Berlin dann Anfang April bereit für die Eröffnung war, stand die Rückkehr zum normalen Gastronomiebetrieb in Berlin allerdings noch in den Sternen. „Der Umbau war getätigt, das Team zusammengestellt – es gab kein Zurück mehr für uns. Also haben wir zunächst alles auf to go umgestellt und versucht, trotz der geschlossenen Räumlichkeiten einen Eindruck unseres Konzepts zu vermitteln“, sagt Stüer weiter. Im April und Mai konnte man am Terz–Marktstand am Herrfurthplatz jeden Samstag frisch gezapfte Weine kaufen; außerdem gab es wechselnde Pop-ups, wie zum Beispiel einen Stand mit Moules-Frites to go, der nach wenigen Stunden ausverkauft war. „Die Leute haben unsere Übergangsangebote super angenommen – trotzdem sind wir froh, dass wir letztes Wochenende endlich die ersten richtigen Gäste bei uns empfangen durften“, erklärt Stüer.
Im Terz Berlin geht es nicht um eine schnelle Befriedigung von Bedürfnissen. „Wir wollen Gastronomie erlebbar machen – einerseits mit außergewöhnlichen Räumlichkeiten und andererseits natürlich mit einer Küche, die Lust auf mehr macht.“ Es gibt eine kleine Karte mit ausgewählten Speisen aus regionalen und saisonalen Zutaten. Die Kaffeebohnen kommen aus der Berliner Manufaktur Andraschko und auch die anderen Lieferant*innen kennen die Terz-Leute beim Vornamen. Mit Max Hühnergarth haben die Betreiber*innen sich einen absoluten Experten in die Küche geholt, der es versteht, Klassiker neu zu interpretieren und Geschmacksrichtungen so zu kombinieren, dass man sich am liebsten direkt durch die ganze Karte probieren würde. Statt Pancakes gibt es beim Terz English Muffin, statt den allseits bekannten Eggs Benedict kommt Lachs mit Ei und Sauce Hollandaise auf die Teller. Besonders beliebt sind die Stullen aus Weizenroggenbrot, die es zwischen 12 und 15 Uhr zum Lunch gibt. Wir haben die Spargelstulle mit Haselnuss-Crème-Frâiche und gehobeltem Rigatoni-Käse (6,50 Euro) probiert und uns dabei gewünscht, dass diese Geschmacksexplosion niemals endet.
Die Tageskarte im Terz wechselt schnell; die Gerichte werden so lange gekocht, bis sie ausverkauft sind. Auf Bestseller wie die leckeren Zimtschnecken aus Sauerteig (3,50 Euro) oder die Pink Mimosas aus Rosé-Cava und frischem Blutorangensaft (7 Euro) kann man sich natürlich immer verlassen. Aktuell ist das Bistro Mittwoch bis Freitag von 8 bis 18 Uhr und am Wochenende von 9 bis 19 Uhr geöffnet. In ferner Zukunft können die Inhaber*innen sich durchaus auch vorstellen, längere Barabende und ein ausgesuchtes Dinner-Menü anzubieten oder ihr kulinarisches Angebot mit Kulturveranstaltungen zu kombinieren. Zunächst heißt es jetzt aber erstmal: Ankommen und genießen. „Wir alle hier im Terz sind Gastronom*innen aus Leidenschaft – wir waren ausgelaugt vom Nichtstun und freuen uns nach der langen Wartezeit jetzt sehr auf die nächsten Monate.“ Auch wir von QIEZ freuen uns auf alles, was in der wunderschönen Location am Herrfurthplatz noch kommen wird und probieren uns bis dahin durch die Frühstücksplatten, Lunch-Angebote und kreativen Drinks, die im Terz die Speisekarte zieren.