Eingebettet zwischen Bäckerei-Discounter und Jobvermittlung liegt die Neuköllner Oper Berlin. Aus der ganzen Stadt pilgern Kultur-Fans in das Haus an der belebten Karl-Marx-Straße mitten im Multikulti-Kiez. Und dafür gibt es einen Grund. Die Neuköllner Oper Berlin bietet ein breites Spektrum an Genres und genießt in der ganzen Stadt einen äußerst guten Ruf.
So vielfältig wie die Nationalitäten im Bezirk ist auch der Spielplan der Neuköllner Oper Berlin. Kein Wunder also, dass sie oft als „Volksoper“ bezeichnet wird. Bei knapp elf Produktionen und bis zu 250 Vorstellungen pro Jahr ist sehr wahrscheinlich für den Geschmack eines jeden Kulturinteressierten etwas dabei, auf dem Spielplan stehen neben Klassikern wie Richard Wagners „Ring der Nibelungen“ selbst Cyber-Abenteuer wie „Mein Avatar und ich“.
Großzügige Nachwuchsförderung
Nachwuchskünstler sind an der Neuköllner Oper Berlin genau richtig, denn hier bekommen auch junge Talente eine Chance. Das Haus arbeitet eng mit der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin und der Universität der Künste zusammen. Die konsequente Nachwuchsförderung setzt jedoch bereits an einem früheren Punkt an: Mit dem NOKK, dem Neuköllner Oper Kinder Klub, macht die Oper bereits bei ihren Fans in spe auf sich aufmerksam. Im NOKK nämlich werfen Kinder im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren einen Blick hinter die Kulissen der Theaterwelt.
Im Rahmen der Senatsinitiative TUSCH, Theater und Schulen, pflegt die Neuköllner Oper Berlin Partnerschaften zu Neuköllner Schulen. Damit ist sie eines von 123 Spielhäusern der Hauptstadt, die mit insgesamt 36 Berliner Schulen kooperieren. Angeboten werden u. a. Workshops mit Bezug zum Schauspiel und Unterrichtseinheiten im Theaterproben-Stil. Da Konzept TUSCH stößt auf so großer Resonanz, dass mittlerweile sieben Städte und Regionen Nachfolgeprojekte gegründet haben.
34 Jahre Neuköllner Oper Berlin
Gründer der Neuköllner Oper Berlin war 1977 der deutsche Komponist und Kirchenmusiker Winfried Radeke. Es dauerte über ein Jahrzehnt, bis das Haus eine feste Spielstätte bekam: Erst 1988 war es so weit. Immerhin, seitdem ist die Oper nie mehr umgezogen. Bis heute logiert sie in der Neuköllner Karl-Marx-Straße. Die Neuköllner Oper Berlin ist das einzige private Musiktheater der Stadt. Sie wird von allen Opernhäusern am wenigsten subventioniert.