In den vergangenen zehn Jahren begleiteten die Stadtteilmütter rund 8.000 Familien in Neukölln. Die zumeist arabischen, türkischen aber auch polnischen und rumänischen Frauen nehmen dabei eine Vermittlerrolle ein und funktionieren oft auch als Vorbilder. Die Mütter informieren über Möglichkeiten der frühen Förderung von Kindern und weisen auf die Angebote bezirklicher Einrichtungen hin. Dabei arbeiten sie mit über 100 Kooperationspartnern wie Kindertagesstätten, Quartiersbüros, Schulen, Beratungsstellen und weiteren Organisationen.
Die Stadtteilmütter werden vorab in Kursen in den Themen Erziehung, Bildung und Gesundheit geschult. Ihr erworbenes Wissen geben sie an migrantische Familien mit Kindern zwischen null und sechs Jahren und seit 2009 an die Altersgruppen bis zu zwölf Jahren bei ihren Hausbesuchen weiter. Die Frauen schaffen es, dank ihres Migrations-Hintergrunds und weil sie selbst Mütter mit ähnlichen Erfahrungen sind, die Anonymität und dadurch hohe Hemmschwelle zwischen den Familien und den Institutionen sowie Behörden abzubauen. Die Arbeit der Stadtteilmütter ist ein Stück gelebte Integrationsarbeit.
Das Projekt Stadtteilmütter, das in Neukölln seine Aufklärungsarbeit begann, ist mittlerweile ein Exportschlager: Nicht nur andere Bundesländer auch andere EU-Länder wollen das Berliner Konzept übernehmen. Die Feier heute findet im interkulturellen Zentrum der Genezareth Kirche im Neuköllner Schillerkiez statt.