Investor Nicolas Berggruen, dem der Karstadt-Konzern gehört, besitzt bereits rund 100 Wohn- und Geschäftshäuser in der Hauptstadt. Nun sind zwei weitere Immobilien in Friedrichshain hinzugekommen: der Speicher an der Mühlenstraße und das frühere Betriebsgelände der Knorr-Bremse AG an der Neuen Bahnhofstraße. Beide Neuerwerbungen stehen unter Denkmalschutz. Der Speicher wurde 1907 erbaut, hat 2236 Quadratmeter Gewerbefläche und laut Berggruens Unternehmen eine „großzügige Freifläche an der Spree, in unmittelbarer Nachbarschaft von Oberbaumbrücke und East Side Gallery“. Berggruen plant, dort bis zu 1,5 Millionen Euro zu investieren; vermieten möchte er an einen Gastronomen sowie Firmen aus der Kreativbranche.
Das Knorr-Bremse-Gelände wurde zwangsversteigert – für Berggruen war es ein Schnäppchen. „Wir hätten mit mehr Bietern gerechnet“, äußerte seine Assistentin Ute Kiehn gegenüber dem Tagesspiegel am Sonnabend. Der Bürobau ist knapp 100 Jahre alt und bietet zusammen mit einem Neubau von 1995 auf dem 8636 Quadratmeter großen Grundstück knapp 25.000 Quadratmeter Nutzfläche. Als Verkehrswert wurden 22,5 Millionen Euro angegeben, die Nicolas Berggruen Holdings GmbH bekam bei 15 Millionen den Zuschlag.
„In beiden Immobilien steht etwa die Hälfte der Flächen leer“, sagte Kiehn. „Alle Investitionen in die Sanierung werden mit den Mietern gemeinsam geplant, damit sie genau das bekommen, was sie wollen. So wird nur investiert, was auch gebraucht wird.“ Dabei handele es sich um ein System, das wirtschaftlich, flexibel, nachhaltig und somit ein Grund für Berggruens großen Erfolg sei. Für die Mieter sei es dank dieses Vorgehens möglich, die Höhe der Miete zu beeinflussen. Nicolas Berggruen ist der Sohn des Kunstsammlers Heinz Berggruen.