Kiez-Serie

Darum ist es in Niederschönhausen am schönsten

Allee in Wohngebiet mit grünen Bäumen, Autos und Häusern
Grüner geht's kaum: Die ruhige Platanenstraße ist typisch für das Wohnumfeld in Niederschönhausen.
In der jungen DDR wohnten hier die politischen Größen – und wir verstehen, warum es ihnen gefallen hat. Sieben Gründe, warum es sich lohnt in Niederschönhausen zu leben ...

1. …weil hier abseits der wenigen Durchgangsstraßen himmlische Ruhe herrscht. Sieht man mal vom Himmel ab, denn dort setzen nach wie vor Flugzeuge zur Landung in Tegel an. Aber denkt man sich den Lärm von oben mal weg, sind die ruhigen Straßen mit vielen Villen, Ein- und Mehrfamilienhäusern ein Familienidyll in spe und eine Gegend zum Runterkommen. Hipness-Zwang besteht jedenfalls nicht: Hier liegt Christels Fußpflege gegenüber vom Steakhaus Stampedo und das ist auch gut so.

2. …weil Niederschönhausen herrlich grün ist. Der große Volkspark Schönholzer Heide ist die ruhigere Alternative zum beliebten Bürgerpark Pankow – die Chancen auf ein einsames Plätzchen unter Bäumen oder auf grünen Wiesen sind deutlich höher. Es gibt den schattigen Brosepark und den attraktiven Schlosspark. Vor allem aber bilden sogar die Straßenbäume mancherorts grüne Tunnel. Diese Straßen als Alleen zu bezeichnen wäre eine Untertreibung.

3. …weil das Schloss Schönhausen außer dem schönen Park noch mehr zu bieten hat. Es wurde im Zweiten Weltkrieg nur vergleichsweise leicht beschädigt, so dass Räume und Ausstattung teilweise noch aus dem 17. und 18. Jahrhundert stammen. Die spannende Geschichte des Schlosses umfasst beinahe 40 Jahre als Sommerresidenz der preußischen Königin Elisabeth Christine, die Zeit als Lagerstätte für sogenannte „entartete Kunst“ und später als Regierungssitz und Gästehaus der DDR. Von April bis Oktober ist das Schloss täglich außer Montag, ansonsten am Wochenende geöffnet.

4. …weil Niederschönhausen einer der wenigen Ortsteile des Bezirks mit eigenem Kino ist. Als solches wurde der Blaue Stern in der Hermann-Hesse-Straße 1996 von Uwe Feld wiedereröffnet, nachdem er zuvor ein knappes Jahrzehnt nicht geleuchtet hatte. 2018 übernahm die Yorck-Gruppe, die Giganten des Berliner Programmkinos. Am ausgewählten Angebot mit vielen deutschen und europäischen Indie-Filmen soll sich dadurch aber nichts ändern.

5. …weil das Heideröschen nahe des sowjetischen Ehrenmals in der Schönholzer Heide nicht zu Unrecht als „Perle im Park“ bezeichnet wird. Damit ist nicht nur die Lage am Wald gemeint. Denn was von Weitem wie ein Ausflugslokal wirkt, entpuppt sich schnell als Gastro-Geheimtipp. Natürlich kann man hier an einem sonnigen Nachmittag bei Cola, Kaffee und Kuchen im Außenbereich sitzen. Aber eben auch abends zu angemessenen Preisen gehoben speisen.

6. …weil es hier sportlich zugeht. Die Fußballvereine in Pankow müssen sich nicht um Kinder bemühen – sie kommen von selber. Das erzählte uns Dirk Weißbach, der Vorsitzende des VfB Einheit zu Pankow. Sein Verein hat seine Heimat auf dem Paul-Zobel-Sportplatz am Rand der Schönholzer Heide – und eine einzigartige Geschichte. Zu Zeiten der DDR existierte fast 40 Jahre lang ein Ableger des Niederschönhausener Vereins im Westen Berlins – als VfB zu Pankow. 1991 erfolgte die Wiedervereinigung mit der am alten Platz verbliebenen SG Einheit. Und auch wenn die Gegenwart Kreisliga bedeutet, arbeitet man hier mit viel ehrenamtlichem Engagement am sportlichen Aufschwung. Da der VfB Einheit in diesem Jahr auch noch 125-jähriges feiert, möchten wir ihn hier stellvertretend hervorheben.

Vereinsheim des VfB Einheit zu Pankow mit aufgemalten Wappen, im Hintergrund Bäume

Das Vereinsheim des VfB Einheit zu Pankow am Paul-Zobel-Sportplatz, den der Klub vom Bezirk gepachtet hat.

7. …weil es mit dem Kinderbauernhof Pinke-Panke einen tollen Freiraum für Kinder gibt. 7- bis 14-Jährige kümmern sich auf dem Gelände neben der Bahnstrecke nach Oranienburg zusammen mit Tierpfleger David um die zahlreichen tierischen Bewohner: Esel, Schweine, Ziegen und Schafe, Gänse und Enten, Hühner, Katzen, Meerschweinchen und Kaninchen. Vor einigen Jahren wurden auf dem Gelände Fachwerkhäuser gebaut – nun sieht Pinke-Panke fast wie ein richtiger Bauernhof aus. Aber das ist noch nicht alles: Neben der Nähe zu Tier und Natur stehen auch Hüttenbau, kreative Kurse in der Werkstatt oder gemeinsames Kochen auf dem Programm des pädagogisch betreuten Spielplatzes.

Schloss Schönhausen, Tschaikowskistraße 1, 13156 Berlin

Telefon 030 19694200

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