Das liegt etwas abseits, hinter jetzt wieder grünen Bäumen in einem Garten versteckt. Es ist nicht nur ein Arbeitsort für freie Kreative, sondern bietet auch viele Workshops und Events, bei den es im weitesten Sinne um Nachhaltigkeit geht, von Meetups bis zu Partys. Früher hätte man das „soziokulturelles Zentrum“ genannt.
Es schmeckt fantastisch, und das nicht nur, weil man mit gutem Gewissen reinhauen kann: Kartoffel-Pilz-Joghurt-Madras mit schön scharfer Currysauce, Kardamom-Reis, Granatapfel-Salat mit würzigem Rharbarber-Dressing und vegetarische Buletten aus Kichererbsen, Spinat, Mais, Semmelbröseln und Butterkeks. Ungewöhnlich und gut.
„Es ist jedes Mal improvisiert, ich weiß ja vorher nie, was ich bekomme, und deswegen schreibe ich auch erst fünf Minuten, bevor wir öffnen, das Menü an die Tafel, weil ich manchmal noch kurzfristig etwas ändere“, erklärt Pepe, der in seinem eigenen Projektlabor „Nowhere Kitchen“ sozusagen eine angewandte Foodwissenschaft betreibt sowie Performances und Dinner-Events veranstaltet. Das kannte ich noch nicht und mir wird klar, dass ich neben klassischen Gastronomiebesuchen noch viel mehr in diese kreative Welt der unabhängigen Köche/Küche eintauchen muss.
„Nobugo“, das steht für „Nothing but gourmet“, heißt die neue Seite, die sie zusammen mit zwei Co-Gründern aus Frankreich gelauncht hat. Vom Prinzip her ist es auch eine Online-Vermittlung für Partyservice, aber im modernen Gewand. „Klassisches Catering ist eher unflexibel und unsere Kunden wollen auch kein Zelt, das bei ihnen aufgebaut wird“, erklärt Susanna. Die gebuchten Köche kochen vielmehr direkt in den Küchen ihrer Kunden; Zutaten und Material bringen sie zum großen Teil selbst mit. So entsteht ein „gastronomisches Event“ in den eigenen vier Wänden. Auch Firmen können das für ihr Mittagessen nutzen. Und demnächst werden auch Jigger, Spoons, Strainer und Eis zu den Kunden angeschleppt – denn mit „Nobugo“ bietet man auch die Vermittlung von Bartendern für Events an. Köche, die mitmachen wollen, liefern zunächst eine Kochprobe ab (ich durfte zu Kitchensurfing-Zeiten praktischerweise öfter mal probieren, weil ich gleich nebenan saß). Ob dann auch die Bartender dem Team erst ihre Drinks vorstellen müssen? Das habe man noch nicht entschieden, antwortet Susanna lachend. Falls ja: Ich prüfe gerne mit.
Mittagessen im Agora Collective: 5 Werktage, 5 unterschiedliche Köche, 5 Euro pro Essen.
Dieser Text stammt aus der Reihe „Mittagessen“: Jan-Peter Wulf unterhält sich mittags in Restaurants mit deren Betreibern, mit anderen interessanten Menschen oder isst einfach alleine und in Ruhe sein Mittagessen.
Dieser Artikel wurde uns vom nomyblog zur Verfügung gestellt.