Die Beziehung zwischen Deutschland und Polen steht im Mittelpunkt einer Kunstinstallation, die einige Wochen lang informative Farbtupfer in Friedrichshain verteilt. An rosafarbenen Schildermasten können sich Passanten über jene polnischen Städte informieren, deren frühere deutsche Namen die jeweiligen Straßenzüge noch immer tragen.
Dirschauer Straße, Grünberger Straße, Krossener Straße – nur drei von neun Straßennamen, die mitten in Friedrichshain auf ein wichtiges Thema deutsch-polnischer Vergangenheit verweisen. Oder verweisen könnten. Denn schließlich machen sich die wenigsten Passanten und Anwohner im Alltag tiefergehende Gedanken über solche Dinge. Das ging dem Team vom Kulturbüro „Kollegen 2,3“ lange ganz ähnlich. „Den Ausschlag gab eigentlich vor Jahren schon die Benennung des Stadtteilladens ‚Zielona Góra‘ in einem Hausprojekt in der Grünberger Straße 73. Es hat einige Jahre gedauert zu realisieren, dass Zielona Góra der Name der Stadt ist, die mal Grünberg hieß und seit 1945 zu Polen gehört“, beschreiben sie die Anfänge ihres Projektes „93 Straßenschilder“.
Mit ihrer am 13. August gestarteten Kunstaktion wollen sie die Geschichte neun polnischer Städte und ihrer deutschen Vergangenheit nun anhand von besagten 93 Straßenschildern in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rücken. Dazu haben sie alle Schildermasten in den neun Straßen mit pinker Klebefolie ummantelt. Auf jeder Folie stehen – teils in deutscher, teils in polnischer Sprache – Informationen über Lage, Geschichte und Alltag in den polnischen Städten, aus denen zwischen 1881 und 1912 zahlreiche Menschen nach Berlin abwanderten. Und dabei die damaligen Städtenamen in ihre neue Heimat mitbrachten.
Auseinandersetzung statt Vergessen
Den Fuß bildet der Umriss Polens. (c) Kollegen 2,3
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs verloren diese deutschen Namen plötzlich ihre Bedeutung. Oder hätten sie verlieren sollen. Denn noch immer sind die deutschen Bezeichnungen für manche Menschen die „richtigen“ und völlig zu recht im Stadtraum präsent. Das haben auch die Kollegen 2,3 zu spüren bekommen: In der ersten Woche seit Start ihres Projektes wurde bereits mehrfach Klebefolie abgerissen, einmal wurden die heutigen polnischen Städtenamen schwarz übersprüht und NPD-Aufkleber angebracht. Auf die Emotionalität des Themas scheint das Künstlerkollektiv vorbereitet: „Dass daraus aber Diskussionen entstehen, um etwaige Straßenumbenennungen beispielsweise, und eine Auseinandersetzung mit der gemeinsamen Geschichte, oder einem gemeinsamen Hier und Jetzt, ist sehr wünschenswert“, heißt es auf der Website.
Dort finden Besucher auch viele weitere Infos zur deutsch-polnischen Vergangenheit, zum Hintergrund von Straßenumbenennungen in Berlin und weitere Projekte im Rahmen der Open-Air-Ausstellung „93 Straßenschilder“.
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