Sisyphos (Lichtenberg)
Wie aus der Zeit gefallen wirkt die Tanzwelt des Sisyphos. Bunte Stoffe, verhängte Diskokugeln, weit ausladende Schirmlampen, Blumen und jede Menge anderer Deko sorgen für einen Hauch von Festival-Feeling. Im großen Garten mit Wasserfläche und viel Grün wird getanzt, gekuschelt und manchmal auch gepennt. Klar, ein Geheimtipp ist der Laden nicht mehr, die Schlange vor der Tür kann extrem lang sein und die Dichte an aufgeregten, jungen Berlinbesuchern hoch. Aber hat man es einmal reingeschafft, dürfte die gute Stimmung selbst harte Kritiker überzeugen. Leider muss die Tanzmeute in der Nacht in die Hallen und Häuschen wandern, draußen ist dann in der Regel Schicht. Aber glücklicherweise ist der Club ja häufig das gesamte Wochenende geöffnet. Und so stehen genügend Sonnenstunden zur Verfügung, um tagsüber draußen zu tanzen. Noch ein Plus: Es gibt Pizza und einen Kiosk, an dem sogar Geld abgehoben werden kann.
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Griessmühle (Neukölln)
Könnte Pippi Langstrumpf sich einen Open-Air-Club basteln, es wäre wohl die Griessmühle. Das leicht rumpelige Areal der ehemaligen Nudelfabrik am Neuköllner Schifffahrtskanal erinnert an einen Abenteuerspielplatz, auf dem die Techno-Kids zwischen Baucontainern und Holzpaletten tanzen, chillen, herumklettern und schaukeln. Und während es drinnen sehr düster und minimalistisch zugeht, entwickelt sich der Outdoor-Bereich Jahr für Jahr weiter und bietet jetzt noch mehr Platz und nette Sitz- und Tanzgelegenheiten. An der Uferpromenade kann man mit dem (neuen) Lover mit Kaltgetränk und Blick aufs Wasser nach einer durchtanzten Nacht knutschend auf den Sonnenaufgang warten. Der Club wird an den Wochenenden oft durchgehend mit Techno bespielt, außerdem finden Flohmärkte oder Film-Events statt.
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Birgit und Bier (Kreuzberg)
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Club der Visionäre (Treptow)
Schön gelegen ist er ja, der Club der Visionäre, direkt am Kanal und nahe des Badeschiff-Areals. Doch seine Ankunft in so ziemlich jedem Insider-Berlin-Reiseführer lässt die Wochenenden in ihm teilweise zu einer gedrängten Angelegenheit auf relativ wenig Platz werden – da behalten es sich die Türsteher vor, ganz Club-like, nicht jeden reinzulassen. Sei’s drum. Die ansprechende Gestaltung, viel Wasser und gute, wenn auch nicht überragend laute Musik wissen Tanzverrückte noch immer zu schätzen. Viele frönen hier aber auch einfach dem Motto: Sehen und gesehen werden. Im Sitzen.
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Else (Treptow)
Kater Blau (Friedrichshain)
Dass man am Kater Blau mit einer teilweise ebenso rigiden Türpolitik rechnen muss wie im Berghain, ist hinlänglich bekannt. Zu viele Menschen pilgern das gesamte Jahr über in den Club an der Spree, der den Fame des Kater Holzig vor einigen Jahren mühelos auf die andere Flussseite transportiert hat. Ob der Run auf den Club nun nervt oder nicht: Unbestritten ist, dass man im Kater Blau wunderbar draußen tanzen kann. Und das auf einer vergleichsweise großen Fläche. Viele Gäste haben mittlerweile den Sonntag als Katertag auserkoren, denn wenn die Sonne scheint, ist auf dem Open-Air-Areal die Hölle los. Musikalisch geht es gewohnt vielseitig zu, mal Techno mit Bumms, mal verspieltes Geklimper. Der Hunger kann ebenfalls gestillt werden und das Publikum ist in der Regel ausnehmend freundlich.
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Humboldthain (Wedding)
Gut: Was die Musik angeht, spielt sich in diesem kleinen Elektroclub das meiste drinnen ab. Und da kann es ordentlich scheppern. Aber: Draußen sitzt und trinkt und kuschelt es sich im Humboldthain so nett, dass manche Clubgänger fast ausschließlich im Sand und auf den Holzbänken sitzen, die einen kleinen Hang hochgepflastert wurden. Strandbar-Feeling mitten im Wedding – und selten überfüllt. Das kann und sollte man mal machen.
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Rummels Bucht (Rummelsburg)
Es ist immer hilfreich, jemanden dabei zu haben, der den Weg zur Rummelsbucht kennt. Denn wenn man schon ordentlich einen im Kahn hat, kann es passieren, dass man sich zwischen Ostkreuz, Rummelsburg und dem namensgebenden Ausläufer der Spree irgendwie verfranst. Die Rummels Bucht hat vielleicht keinen so extremen Hype-Status wie andere Clubkollegen, was absurde Schlangen und übertriebenes Getue an der Tür meist unterbindet. Voll und wild wird es an vielen Wochenenden trotzdem, denn wer kleine, fröhliche Elektro-Festivals liebt, wird auch die Rummels Bucht lieben. Drinnen und draußen gibt es viel Platz für Bewegung, das Publikum ist unaufgeregt und entspannt und die Preise okay. Am besten immer vorher auf das Programm schauen, denn die Musikstile können auch mal variieren. Und Achtung: 2019 macht der Club erst am 4. Mai wieder auf.
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Ipse (Kreuzberg)
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Polygon (Friedrichshain)
Es lohnt sich, im Sommer auch mal den Ring zu verlassen und nach Lichtenberg zu fahren. Hier könnte sich der Polygon Club, der die ehemalige Location des Kosmonaut bespielt, zu einer echten Outdoor-Alternative zu Sisyphos, Else und Co entwickeln. Aufwendig und liebevoll gestaltet, mit guten DJs und vor allem dem großen Garten wird den verwöhnten Berliner Techno-Peeps einiges geboten. Optisch erinnert der Outdoor-Bereich mit viel Holz und dem charmanten Selbstgemacht-Look zwar ebenfalls an altbekannte Adressen – aber das ist ja kein Nachteil! Im Frühjahr 2019 kann hier jedenfalls bei diversen Open-Air-Partys der Sonne entgegengetanzt werden. Dabei legt der Polygon Club Wert darauf, möglichst viele unterschiedliche Menschen zusammen feiern zu lassen, ohne allzu strenge Türpolitik. Hauptsache, die Gäste sind offen für die queere und, je nach Party, sexpositive Grundhaltung des Clubs.
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