Nun leuchten selbst die Dahlien nicht mehr: Die Sonderschau der spät blühenden, beliebten Gartenblumen ist seit 27. Oktober geschlossen. Von echter Blütenpracht kann im Britzer Garten allenfalls noch vereinzelt gesprochen werden. Kurzum: Der Herbst lässt sich nicht aufhalten. Doch das ehemalige Bundesgartenschau-Gelände, das von der landeseigenen Grün Berlin GmbH als eintrittspflichtiger Park betrieben wird, hat auch den Winter über geöffnet – und auch in diesen Tagen lohnt der Weg nach Britz.
Wie zu jeder Jahreszeit umgibt den Besucher ein Gefühl der Weite, sobald er sich einige Meter in den Park hinein bewegt hat. Das Gelände ist 90 Hektar groß, ein wahrer Luxus in der Stadt. Vom Eingang am Buckower Damm aus geht es zunächst zwischen Wiesen und Baumgruppen hindurch. Die Sonne zeigt sich an diesem Sonntagnachmittag zwar erst später, doch dafür liegt eine leicht feuchte, herrliche Herbstluft über dem Park. Bunte Blumen mögen zu dieser Jahreszeit Mangelware sein, aber die Farben der Bäume entschädigen dafür.
Dicke Karpfen und eine einsame Ziege
Das Bienenhaus hat geöffnet, doch natürlich haben die kleinen produktiven schwarz-gelben Tiere gerade keine Saison. Immerhin gibt es einiges Lehrreiches zu erfahren – wer möchte, kann auch Honig kaufen. Ein paar Schritte weiter ist im Tiergehege gerade mal eine, wenn auch nicht unglücklich wirkende Ziege zu sehen.
Die Schönheit des Britzer Gartens erschließt sich sofort wieder, sobald man auf den nächsten Hügel steigt. Von dort blickt der Besucher auf die künstlich angelegten Seen, die sehr gut mit der sie umgebenden grünen Landschaft harmonieren. Kleine und größere Brücken, Bäche, die jedoch zum Zeitpunkt unseres Besuches nicht zu fließen scheinen, Liegen, auf denen man es sich im Sommer bequem machen könnte: Es sind auch die Details, die den Charme des Parks ausmachen.
Eine architektonische Attraktion ist das höhlenartig aussehende Café am See. Derzeit wird es energetisch saniert und ist daher geschlossen. Immerhin können die Besucher einen Blick auf die dicken Karpfen im hier seichten Wasser werfen, die sich in ihrer Ruhe von den starrenden Menschen nicht stören lassen.
„Es ist ganz einfach: Wer Natur und schöne Landschaften mag, kommt im Britzer Garten auch im Herbst auf seine Kosten. Ideal für einen Sonntagsspaziergang, wenn man nicht raus aus der Stadt fahren will!“