Sattwerden für 4,50 Euro? Dazu mit dem Besten, was die polnische Küche zu bieten hat? Die Pierogarnia in der Turiner Straße macht’s möglich. Hier bekommst du pralle Piroggen mit verschiedenen Füllungen: mit Spinat und Feta, Linsen oder deftigem Hackfleisch. Auch die „Poznańskie“ mit Kartoffeln und Quark stehen auf der Karte und im Herbst Kürbis und Salbeibutter.
Unschlagbar günstig
Uns schmecken die kleinen Teigmonde mit Sauerkraut und Waldpilzen am besten. Das fruchtig-erfrischende Kraut harmoniert bestens mit dem deftig-moosigen Pilzgeschmack. Traditionell werden Piroggen ohne Sauce serviert. Dafür landet Rohkostsalat aus Weißkraut und Karotten als Beilage auf dem Teller. Für den extra Geschmackskick sorgen gebratenen Zwiebelflocken und Speck, Schmand oder in Butter geschwenkte Semmelbrösel, die wahlweise zu den Pierogi bestellt werden können.
Suppenfans kommen ebenfalls auf ihre Kosten. Wähle zwischen der traditionellen Barszcz, einer klaren Rote-Beete-Suppe, oder Szczawiowa (Sauerampfer) und der Graupensuppe Krupnik. Die sind wie alle anderen Gerichte hausgemacht und kosten nur einen Euro. Da macht sich der Wedding bemerkbar, in Mitte würde es das nicht geben.
Entspannte Wohnzimmeratmosphäre
In der Pierogarnia geht es familiär zu. Man merkt es nicht nur an den kleinen Details. Töpfe mit Kräutern stehen im Fenster. Die Sitzmöbel vom knallgrünen Gartenstuhl bis zum gemütlichen Sessel sind bunt durcheinander gewürfelt – ein bisschen wie in Omas guter Stube. Die Betreiber fühlen sich im Wedding wohl und wollen auch die kommenden zwanzig Jahre ihre Gäste mit polnischer Hausmannskost glücklich machen.
Bei so viel Gastfreundschaft muss noch eine Portion süß gefüllter Piroggen zum Nachtisch bestellt werden. Sie werden mit Quark oder Früchten der Saison kredenzt. Ideal dazu: ein Becher Kaffee, den man entweder rabenschwarz oder schneeweiß bekommt. Wenn Einfaches doch immer so glücklich machen könnte!