Direkt neben dem Outdoor-Riesen The North Face steht seit Kurzem auch die Berliner Dependance von Patagonia. Ein gewagter Standort – doch wer Wert auf Nachhaltigkeit legt und das nötige Kleingeld hat, ist hier richtig. Die kalifornische Firma, die es bereits seit 1973 gibt, meint es ernst mit der Rettung der Umwelt: In Werbespots wirbt sie sogar dafür, ihre Produkte nicht neu zu kaufen, sondern alte lieber zu reparieren. Das lohnt sich bei den gesalzenen Preisen natürlich auf jeden Fall, ist aber ja eigentlich schlecht für den Firmenumsatz. Ansonsten bekommt man für sein Geld nachhaltige Hightech-Stoffe in tollen Farben, die sich schön anfühlen und gut aussehen. Zum Beispiel Capilene Baselayer, ein spezieller Stoff, der entweder wärmt oder kühlt und praktisch für den klassischen Zwiebellook bei Outdoor-Aktivitäten ist.
Nachhaltigkeit wird hier gelebt statt gepredigt
Der neue Patagonia Store für Outdoormode liegt zentral im Touristenflanierviertel zwischen Fernsehturm und Hackescher Markt. Er hat zwei Stockwerke und ist sehr persönlich und mit viel Holz eingerichtet: Im Erdgeschoss gibt es Outdoor-Fashion für Männer und Frauen, süße Jacken für kleine Kinder und Taschen in allen Farben und Formen. Oben sind vor allem Wanderequipment und eine Rückgabe- und Reparierstelle für gebrauchte Kleidung und Rucksäcke.
Beim Shoppen findest du zwischen der Kleidung überall kleine Plakate, die über ehrenamtliche Projekte informieren – beispielsweise spendet Patagonia ein Prozent des Nettoumsamsatzes an ökologische Graswurzelbewegungen – und über Fast Fashion aufklären, Stichwort: Chemical Cotton Kills. Sehr zentral steht auch eine Patagonia Action Works-Stellwand mit Informationen über eines neues, weltweites Projekt der Firma, das am 21. November gelauncht wird. Das ist ein Online-Tool, das Umweltaktivisten bei der Vernetzung mit lokalen Graswurzelbewegungen weltweit unterstützt. So sollen Menschen, die sich engagieren wollen, aber nicht wissen wo und wie, zur Aktion ermuntert werden. Wer lieber klein anfängt: Auch Veranstaltungen finden hier regelmäßig statt, zum Beispiel kritische Filmscreenings, ein Wurmkompost-Workshop oder eine Plakatbastelparty für die große Fridays for Future Demo am 26. September in Berlin. Im Oktober geht es weiter mit Yoga, Tauschevents, alpiner Philosophie mit Marco Prezel oder Schreibkursen.
Die große Opening-Party steigt übrigens am Wochenende des 26. September – mit kostenlosen Reparaturen von der Worn Wear Crew, Live Musik von Nature in the City, Patagonia Berlin Merch Sale (Erlöse gehen an Meine Landwirtschaft) inklusive Live-Siebdruck von Blank Ink. Essen und Getränke werden von Lemonaid, ChariTea, Viva con Agua, Roy Kambucha und Quartiermeister bereitgestellt.