„Hey, da sitzt ja eine Katze im Fenster!“, rufen die Kids einer vorbeiziehenden Kindergartengruppe aufgeregt. Und tatsächlich, wer das Pee Pee’s in Neukölln besucht, kann dort nicht nur Kaffee und Kuchen genießen, sondern zudem in Deutschlands erstem Katzencafé auch mit den zwei stets sehr entspannten Stubentigern Pelle und Caruso spielen.
Eine Schmusegebühr gibt es im Pee Pee’s nicht, an die Hausordnung sollte man sich aber trotzdem halten. Die beiden knapp ein Jahr alten Kater sind zwar erstaunlich umgänglich – das wurde ihnen sogar vom Amtstierarzt bestätigt. Sie sollten dann aber doch nicht beim Schlafen gestört oder gar gepiesackt werden. Für alle, die sich unsicher sind, was erlaubt ist und was nicht, sind die Regeln zusammen mit der Geschichte von Pelle und Caruso auf jedem Tisch ausgelegt.
Milchkaffee, Torte und Katerfrühstück
Neben Milchkaffee (2,80 Euro) und Torten aller Art bietet die ehemalige Bürokauffrau Kollmorgen, die das Café seit August 2013 zusammen mit ihrer langjährigen Freundin Alexandra Duus führt, vor allem hausgemachte Spezialitäten wie Quiches und veganen Flammkuchen an. Aber natürlich darf auf der Speisekarte ein ordentliches Katerfrühstück bestehend aus Rührei, Baguette und wahlweise Lachs oder Rollmops (6 Euro) nicht fehlen.
Auch sonst ist das Thema Katze in dem kleinen, überwiegend in Pastellfarben gehaltenen Café allgegenwärtig. So hängt am Kronleuchter ein Katzenmobile, die Wände sind mit entsprechenden Postern und Bildern verziert und auf den selbstgenähten Kissen des Cafés befinden sich lauter kleine Mietzen. „Eigentlich sollte das hier erst so ein Mädchending werden“, sagt die 48-jährige Besitzerin, „aber nun kommen doch auch viele Männer – das hatte ich gar nicht erwartet.“
Klar war der geborenen Rostockerin Kollmorgen allerdings von vornherein, dass sie das Café in Neukölln eröffnen wollte. Zunächst suchte sie nach einer geeigneten Immobilie im Schillerkiez und ist heute froh, dass es dort damals nicht klappte: „Der Schillerkiez ähnelt jetzt immer mehr dem Prenzlauer Berg. Hier im Körnerkiez ist alles irgendwie noch ursprünglicher.“ Die Freundlichkeit der Menschen, die vielen verschiedenen Nationalitäten, die Ruhe und zugleich die Action würden den Kiez ausmachen und ihm seinen besonderen Charme verleihen, so Kollmorgen.