Auf der Suche nach einer passenden Location für ein kleines Fest mit Freunden bin ich durch Zufall auf das persische Restaurant Fanous gestoßen. Es befindet sich ein bisschen versteckt in der Düppelstraße Nahe des Rathauses Steglitz, der Tipp kam von einem Freund. Bis jetzt hatte ich davon noch nie gehört, das Restaurant ist aber auch noch nicht mal ein Jahr alt. Hier darf es wohl auch mal lauter und fröhlicher werden, was bei meiner Truppe von Vorteil ist. Lebenslustiges Lachen passt nicht überall hin – ich kann verstehen, wenn Gäste ihre Ruhe haben wollen und es etwas gesetzter mögen. Also testen wir das Fanous.
Tatsächlich wird es laut am Tisch, die witzige und patente Servicekraft sieht es uns nach und albert mit uns herum. Ich mag die persische Küche sehr gern. Vor allem liebe ich es, wenn das Ambiente etwas aus tausendundeiner Nacht hat. Orientalische Mosaike an den Fenstern, bunte Muster auf den Bänken, Fransen an den Tischdecken, märchenhafte Gemälde an den Wänden mit Geschichten aus dem alten Persien. Es ist, als würden wir für einen Abend in eine andere Welt abtauchen. Durch ein großes Fenster können wir in die Küche gucken: Hier wird fleißig gearbeitet im Familienbetrieb, hier kochen die Chefs noch selbst.
Ein Hoch auf die Probier-Kultur
Wir sind acht Personen, jeder hat einen anderen Geschmack. Ich bestelle Dorade mit gewürztem Reis, bei meinen Freunden gibt es Lamm, Huhn und Rind, Eintopf und Schmorgerichte. Die Portionen sind riesig, das Fladenbrot ist frisch gebacken und warm. Gebacken wird hier überhaupt gern, Chef Amir kreiert Torten, Windbeutel und orientalische Kostbarkeiten. Arm werden wir heute nicht, die meisten Gerichte kosten zwischen 10 und 15 Euro. Das Meiste wird auf großen Platten serviert, es gibt dazu Salate, Vorspeisen wie gefüllte Weinblätter und verschiedene Dips, jeder greift beim anderen zu. Ich mag diese Kultur sehr gerne, dass einfach da probiert wird, wo es lecker aussieht – das gemeinsame Essen bekommt dadurch noch einen Hauch mehr Geselligkeit.
Da das Fanous ein Grillrestaurant ist, würde ich es nicht als erste Wahl einem Veganer oder Vegetarier empfehlen, obwohl das Gemüse wirklich lecker ist und der Reis in verschiedenen, tollen Variationen angeboten wird.
Wenn es wieder wärmer wird und die Terrasse wieder geöffnet ist, werde ich sicher noch einmal hier vorbeischauen. Sollte ich allerdings mal wieder mit meiner verrückten Truppe hierher unterwegs sein, werden wir wohl den separaten Raum buchen, der eigentlich für Gäste reserviert ist, die gerne ihre Ruhe haben möchten. In unserem Fall ist es für die anderen Restaurantbesucher sicher angenehmer, wenn diese ihre Ruhe vor uns haben!