Wir treffen Tim Oliver Schultz, der seit seiner Hauptrolle im Sommer 2013 erschienenen Film „Systemfehler – Wenn Inge tanzt“ zur ersten Riege der deutschen Jungschauspieler gehört, im Literaturcafé der Autorenbuchhandlung am Savignyplatz. Von seiner Wohnung, in der er seit April dieses Jahres lebt, ist das Café nur wenige Gehminuten entfernt.
Von Geburt an ist Tim Oliver Schultz eng mit dem Westteil der Stadt verbunden. „Ich hatte eine total idyllische Kindheit. Mein Elternhaus war das kleinste Gebäude in einer Siedlung am Wannsee – mit eigenem Seegrundstück“, so Schultz. Noch heute erinnert er sich gern an die Abenteuer, die er gemeinsam mit seinen drei Geschwistern und den anderen Kindern aus der Nachbarschaft am Seeufer erlebt hat, etwa den Bezug einer komplett ausgestatteten Sperrholzhütte oder den Bau eines eigenen Floßes. „Die vorbeiziehenden Schiffer haben sich damals total gewundert: So viele Kinder auf einem Floß mitten im Wannsee“, schmunzelt Schultz.
Berlin – Wien – und zurück
Nach der Trennung seiner Eltern und einer „schweren Abizeit“ packte Schultz dann aber doch das Fernweh. Zunächst bezog er eine eigene Wohnung im nahegelegenen Charlottenburg, dem Stadtteil, in dem viele Bekannte lebten und der Schultz seit vielen Jahren vertraut war. Doch dann ging es noch weiter weg: Der Schauspieler, der bereits mit zwölf Jahren das erste Mal vor der Kamera stand, nahm in Wien ein Studium der Theater- und Medienwissenschaft auf. Doch bereits 2011 kehrte er wieder nach Berlin zurück.
„Damals suchte ich mit zwei Mädels verzweifelt eine bezahlbare Wohnung in Kreuzberg, Schöneberg oder dem südlichen Mitte. Die beiden anderen haben sogar kurz überlegt, sich bei ‚Mieten, Kaufen, Wohnen‘ zu bewerben“, erinnert sich Schultz. Ein Umzug nach Friedrichshain kam für den heute 25-Jährigen damals nicht infrage: „Dort ist es mir bis heute zum Leben zu ungemütlich und zu laut.“ Über Beziehungen fand der Schauspieler schließlich eine Wohnung in Charlottenburg – und kehrte damit trotz seiner „Lust auf neue Einflüsse“ und dem Gefühl, „mit neuen Füßen in alte Schuhe“ zu schlüpfen, in die City West zurück. Mit Studienfreunden aus Wien gründete Schultz, der derzeit Filmproduktion an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin studiert, im Savignykiez eine WG.
Zu wenige Bars, aber viele nette Leute
Auch wenn der sympathische junge Mann manchmal nette, bezahlbare Cafés, Bars und Kneipen vermisst, wie man sie etwa in Kreuzberg oder Neukölln an jeder Ecke findet, hat sich Schultz mittlerweile mit seiner neuen alten Heimat angefreundet: „Mir ist es wichtiger, mit Leuten nett reden zu können, als dauernd auf stylishe Hipster zu treffen.“ Und obwohl einem rund um die Kantstraße immer häufiger „szenige junge Menschen“ begegneten, so präge Schultz zufolge doch noch immer ein „älteres, gemütliches und zufriedenes Publikum“ das Straßenbild. „Hier geht es total familiär zu, da trinkt man auch einfach mal zusammen einen Wein im Hinterhof. Das ist so ein Wohlfühl-Ding“, beschreibt der Schauspieler die Atmosphäre in seinem Heimatkiez.
Zu Tim Oliver Schultz‘ liebsten Adressen in seinem Charlottenburger Kiez gehören die wenigen guten Kneipen, etwa der Zwiebelfisch, die Dicke Wirtin oder das Wirtshaus Wuppke. Außerdem schaut der passionierte Weintrinker immer wieder gerne im Wein & Vinos in der Knesebeckstraße vorbei. Zum Essen empfiehlt er beispielsweise das authentische Lon Men’s Noodle House oder das indische Restaurant Ashoka.
Fans von Tim Oliver Schulz dürfen sich auf die Fortsetzung des erfolgreichen Kinderfilms „Vampirschwestern“ freuen. In „Vampirschwestern 2“ wird der Schauspieler eine der Hauptrollen übernehmen.
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