Ein bisschen Grün daheim finden fast alle toll, doch vielen fehlt es an Zeit und Know-How, die Pflanzen schön (!) und am Leben zu halten. Andere sind immer auf der Suche nach dem Besonderen – für sich selbst und als Geschenk für ihre Lieben. Kimberly Frost und Rasmus Bürder aus Pankow verbinden Natur mit Originalität und erschaffen mit ihrem Label Tiny Gardens wunderbare Flaschengärten. Die sind quasi selbstversorgend, denn in dem mit Naturkork verschlossenem Glas bleibt das Wasser erhalten und zirkuliert wie in einem Ökosystem. Alle drei bis vier Monate muss dann doch mal gegossen werden. Wie viel und wann genau, verraten dir Kimi und Rasmus ganz klar auf ihrer Homepage.
Die Leidenschaft für Pflanzen war bei Kimberly Frost schon immer da, deshalb entschied sie sich auch für das Studium der Agrarwissenschaften. Um das zu finanzieren, schrieb sie für einen Online-Pflanzenhandel einen Blog und stieß auf das Thema Flaschengärten, die schon im 19. Jahrhundert Menschen begeisterten und in anderen Ländern viel prominenter sind als bei uns. Kimi begann zu experimentieren, steckte mit ihrer Begeisterung ihren Freund Rasmus an und schon bald wurden ihnen die bepflanzten Ergebnisse aus der Hand gerissen. Freunde und Familie bestärkten sie darin, daraus ein Business zu machen. Und so wuchs aus der Leidenschaft eine große Liebe zu den Mini-Gärten und Tiny Gardens. Ihre Wohnung gleicht seither einem Gewächshaus, überall stehen Pflanzen, Gläser und fertige Gärten zur Beobachtung. „Die bleiben vier Wochen bei uns, bis wir wissen, dass alles funktioniert“, erklärt Rasmus.
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Als Tiny Gardens sind die beiden Pflanzenfreunde seit November 2018 auf dem Markt und bieten Flaschengärten in verschiedenen Varianten und Größen an – ab 30 Euro (exklusiv auf Märkten – Termine gibt es online) bis 290 Euro mit Bonsai – alles nur für Berliner, geliefert werden die Flaschengärten nämlich höchstpersönlich von den Machern. Und jeder Garten ist ein Unikat und wird mit viel Fingerspitzengefühl und Nachhaltigkeit gefüllt. Die selbst gemischte Erde verhindert Schimmel. Außerdem braucht jeder Garten Holzkohle, die kommt aus dem Anbau im Saarland, Naturkork, Moos und eine bestimmte Anzahl Pflanzen, die im Ökosystem gut gedeihen. Das Glas für die Flaschen beziehen Tiny Gardens von einer Glaserei in Brandenburg und einem Familienbetrieb in Polen.
Apropos Familie: Kimis Tante stellt in Birkenwerder ihren Garten für alle groben Arbeiten zur Verfügung, Kimis Eltern in Bernau sitten den Hund, wenn mal wieder zu viele Termine anstehen. Und auch die Wachstumspläne des jungen Unternehmens stellen das Familiäre in den Mittelpunkt. Sie wollen nicht zu groß werden, um die Nachhaltigkeit beibehalten zu können und für die Kunden ansprechbar zu bleiben. Der nächste Schritt ist ein Ladenlokal mit Werkstatt, für das sie gerade ein Crowdfunding gestartet haben. Dann wäre ein Traum, Tiny Gardens als Franchising an Gleichgesinnte an maximal fünf Standorten weiterzugeben. Scheint alles machbar, nur Urlaub rückt in weite Ferne, weil Kimi noch ihren Bachelor macht und Tiny Gardens mehr als Fulltime erfordert. „Aber wir haben Spaß“, meint Kimi, „es sind unsere Babys.“ „Manchmal fällt es schwer, sie aus den Händen zu geben“, erklärt Rasmus weiter, „doch dann ist es schön zu sehen, dass sie anderen auch Freude bereiten.“