Ihr Stolz in den Augen, ihre zurückhaltende Freude – zu sehen, was es ihnen bedeutet, hier in Berlin bei unserem Young Euro Classic-Festival auf der Bühne zu stehen, sorgt bei mir einfach für Gänsehaut. Die Freude an der Musik im Allgemeinen steht auch in der Begrüßungsrede durch den Paten des Abends, den Schauspieler Dietrich Mattausch („Tatort“), im Mittelpunkt. Und dass „China nicht leicht zu verstehen ist“ – aber dafür können die jugendlichen Musiker ja nicht unbedingt etwas.
Dirigiert wurde das Orchester vom renommierten Yongyan Hu. Großartig war auch die Klavierbegleitung des Stücks Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll von Beethoven durch den Pianisten Gerhard Oppitz. Der glitt so routiniert großartig über die Tasten, dass es den Anschein hatte, er könnte nebenher noch die Zeitung lesen. Zum Abschluss gaben die Talente Strauss‘ gewichtiges Stück „Ein Heldenleben“ zum Besten (ich bin kein Fan des Englischhorns, habe ich festgestellt), das insgesamt – mit rund 100 Musikern auf der Bühne – recht wuchtig herüberkam.
Tipp: Die Akustik ist überall in der Philharmonie sehr gut, aber in Block B kommt sie am besten zum Tragen!
Weswegen in diesem Jahr, in dem das Festival zum 15. Mal stattfindet, auch vom Young Euro Classic hoch Zwei die Rede ist? Es findet nicht wie gewohnt im Konzerthaus in Mitte statt, sondern an zwei Spielstätten zu zwei Zeiten. Die Philharmonie wird nur noch am heutigen 29. Juni bespielt und ab 8. August geht es im Admiralspalast weiter.
Weitere Infos zum Programm findest du hier.
„Entspannen und die Gedanken einfach mal fließen lassen – ohne auf wichtige Filmhandelsstränge aufpassen oder in Torjubel ausbrechen zu müssen. Solche Abende sollte man sich häufiger gönnen.“