Das Universum in 3D

Jetzt ultramodern: Zeiss-Großplanetarium eröffnet wieder

Nicht nur solche schwarzem Löcher kannst du im neuen Zeiss-Großplanetarium fast hautnah erleben.
Nicht nur solche schwarzem Löcher kannst du im neuen Zeiss-Großplanetarium fast hautnah erleben.
Prenzlauer Allee - Im Planetarium in Prenzlauer Berg wurde neue Technik eingebaut, die das Universum ab 25. August in 3D erlebbar macht. Und auch sonst hat sich einiges geändert ...

Allein der Name: Imposant, geradezu ehrfurchtgebietend! Universarium Modell IX. Schon Cosmorama war ja nicht schlecht, aber wenngleich Kosmos und Universum doch dasselbe meinen – Universarium klingt irgendwie, nun, wie soll man sagen, universeller.

Cosmorama, so hieß der ausgemusterte Sternprojektor des Zeiss-Großplanetariums in der Prenzlauer Allee 80. Im Jahr 1987, beim Bau des Himmelstheaters, war er noch topmodern, zuletzt aber reichlich in die Jahre gekommen. Und auch die Diaprojektoren, die bei jeder Sternenshow klackernd rund 1500 Dias zum Strahlen brachten, waren technisch nicht gerade up to date. Ersatzteile bekam man kaum noch, und jüngeren, smartphonetrainierten Besuchern war diese analoge, zunehmend störanfällige Technik ohnehin zunehmend unbekannt. Der letzte Schrei heißt nun eben Zeiss Universarium Modell IX und ist als neuer Sternprojektor das Herzstück des Planetariums.

12,8 Millionen Euro für Erneuerung der Medientechnik

Die Betonkuppel, einer der letzten Repräsentationsbauten der DDR, zu deren Eröffnung einst auch DDR-Chef Erich Honecker kam, war seit Ende März 2014 für den Publikumsverkehr geschlossen. Gut ein Jahr nur sollte die Schließung dauern, es sind dann doch über zwei geworden, verglichen mit der anschwellenden Bauzeit anderer Berliner Projekte ist das ein Nichts. Und auch finanziell liegt man fast im Plan: 12,8 Millionen Euro steckte Berlin in die Erneuerung der Medientechnik und die notwendigen Umbauten.

Weitere 545.000 Euro wurden für die Instandsetzung der Planetariums- und Kinobestuhlung, die Renovierung des Foyers und neue Besucherleitsysteme verwendet. Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung zahlte davon 425.000 Euro, den Rest der Summe steuerte das Land Berlin bei.

Ab 25. August können Sternengucker selbst besichtigen, wo das Geld geblieben ist. Nach der Wiedereröffnung soll das Planetarium „eines der modernsten Wissenschaftstheater Europas“ sein. Der Universarium-Sternprojektor, der den Sternenhimmel an die 23-Meter-Kuppel projizieren wird, wurde eigens für das Berliner Haus modifiziert. Zusätzlich wurden acht Planetenprojektoren installiert, sie sollen die Bewegungen der Wandelsterne am Firmament zeigen.

Inhaltlich neu ausrichten

Als Ergänzung gibt es ein mehrkanaliges, digitales Projektionssystem mit zehn Zeiss-Videoprojektoren für eine 360-Grad-Projektion in der Kuppel. Durch die Verbindung der analogen und digitalen Medien soll es möglich werden, nicht nur die Sterne von der Erde aus zu sehen, sondern auch die Erde, ja sogar das Sonnensystem zu verlassen und dreidimensional durch das Universum zu reisen – oder den Kosmos, was aber aufs selbe rauskommt. Die 3D-Software basiere auf astronomischen Datenbanken und visualisiere das gesamte beobachtbare Universum, heißt es vielversprechend.

Auch inhaltlich will sich das Planetarium, seit drei Jahren geleitet von Tim Florian Horn, neu ausrichten. Es wird nicht nur astronomische Programme geben, vielmehr will man auch in andere wissenschaftliche Gebiete wie die Biologie, die Chemie und die Medizin vorstoßen. Doch wer dennoch der aussortierten Technik nachweint: Der Cosmorama-Projektor, der rund drei Millionen Besuchern das Weltall nahebrachte, wird künftig im Foyer ausgestellt.


Quelle: Der Tagesspiegel

Zeiss-Großplanetarium, Prenzlauer Allee 80, 10405 Berlin

Telefon 030 4218450
Fax 030 4251252

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Sternenkugel. Für gut ein Jahr wird das Zeiss-Großplanetarium in Prenzlauer Berg modernisiert.

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