Allein der Name: Imposant, geradezu ehrfurchtgebietend! Universarium Modell IX. Schon Cosmorama war ja nicht schlecht, aber wenngleich Kosmos und Universum doch dasselbe meinen – Universarium klingt irgendwie, nun, wie soll man sagen, universeller.
Cosmorama, so hieß der ausgemusterte Sternprojektor des Zeiss-Großplanetariums in der Prenzlauer Allee 80. Im Jahr 1987, beim Bau des Himmelstheaters, war er noch topmodern, zuletzt aber reichlich in die Jahre gekommen. Und auch die Diaprojektoren, die bei jeder Sternenshow klackernd rund 1500 Dias zum Strahlen brachten, waren technisch nicht gerade up to date. Ersatzteile bekam man kaum noch, und jüngeren, smartphonetrainierten Besuchern war diese analoge, zunehmend störanfällige Technik ohnehin zunehmend unbekannt. Der letzte Schrei heißt nun eben Zeiss Universarium Modell IX und ist als neuer Sternprojektor das Herzstück des Planetariums.
12,8 Millionen Euro für Erneuerung der Medientechnik
Weitere 545.000 Euro wurden für die Instandsetzung der Planetariums- und Kinobestuhlung, die Renovierung des Foyers und neue Besucherleitsysteme verwendet. Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung zahlte davon 425.000 Euro, den Rest der Summe steuerte das Land Berlin bei.
Ab 25. August können Sternengucker selbst besichtigen, wo das Geld geblieben ist. Nach der Wiedereröffnung soll das Planetarium „eines der modernsten Wissenschaftstheater Europas“ sein. Der Universarium-Sternprojektor, der den Sternenhimmel an die 23-Meter-Kuppel projizieren wird, wurde eigens für das Berliner Haus modifiziert. Zusätzlich wurden acht Planetenprojektoren installiert, sie sollen die Bewegungen der Wandelsterne am Firmament zeigen.
Inhaltlich neu ausrichten
Auch inhaltlich will sich das Planetarium, seit drei Jahren geleitet von Tim Florian Horn, neu ausrichten. Es wird nicht nur astronomische Programme geben, vielmehr will man auch in andere wissenschaftliche Gebiete wie die Biologie, die Chemie und die Medizin vorstoßen. Doch wer dennoch der aussortierten Technik nachweint: Der Cosmorama-Projektor, der rund drei Millionen Besuchern das Weltall nahebrachte, wird künftig im Foyer ausgestellt.