Seit 2015 wird auf dem Havelländischen Land- und Bauernmarkt in der Spandauer Altstadt der bewusste Umgang mit Plastiktüten vorangetrieben. In Kooperation mit der KlimaWerkstatt Spandau stellte man unter anderem einen Spender für gebrauchte Kunststoffbeutel auf und verteilte Belohnungsstempel für alle, die mit Jutebeutel oder Körbchen zum Einkaufen kamen. 20.000 Plastetüten konnten so in einem Jahr eingespart werden. Für dieses ökologische Engagement wurde der Markt in der Spandauer Altstadt sogar mit einem Preis der Deutschen Umwelthilfe ausgezeichnet.
„Die Auszeichnung hat uns total beflügelt und wir haben uns mit allen Händlern an einen Tisch gesetzt, um das Projekt gemeinsam weiter voranzutreiben“, berichtet Gabriele Fliegel, Vorstandsvorsitzende vom Wirtschaftshof Spandau. Ihr Verein hat den Bauernmarkt vor über 20 Jahren ins Leben gerufen. Seither sorgt man dafür, dass vier Mal wöchentlich rund 20 Händler in der Spandauer Altstadt Feinkost und Brot, frische Blumen, Gemüse, Wurstwaren und Fischbrötchen anbieten. Durch den bewussten Verzicht auf Plastiktüten hat sich der Markt zu einem berlinweiten Pilotprojekt entwickelt.
„Natürlich schaffen wir es nicht von heute auf morgen, komplett auf Plastiktüten zu verzichten. Aber wir wollen gezielt an das Bewusstsein unserer Kunden appellieren und dafür sorgen, dass Spandau bis 2025 plastiktütenfrei wird“, so Fliegel, die sich freut, dass alle Händler sich von Anfang an für die Initiative einsetzten. In der zweiten Phase des Projektes wird bei Kunden gezielt nachgefragt, ob sie tatsächlich eine Plastiktüte für den Einkauf brauchen. Außerdem stellt jeder Marktstand farbige Plastikkörbe zur Verfügung, in denen Gurken oder Topfpflanzen zur Kasse transportiert werden können. Und ab Ende April machen die Händler mit bedruckten Schürzen darauf aufmerksam, dass Plastik auf dem Havelländischen Land- und Bauernmarkt keinen guten Stand hat. Wer mit Beutel oder Körbchen vorbeischaut, ist dagegen ganz vorne mit dabei.