Mit diesem Schüttelreim von Wolfgang Erbroth eröffnet der Adventsspaziergang am S-Bahnhof Frohnau. Weiter geht es über die Brücke Richtung Zeltinger Platz, an der Kirche vorbei und von dort aus wieder zurück über den Ludolfinger Platz an den Ausgangspunkt. Etwa eine Stunde dauert die Tour, auf der man Gedichten von Ringelnatz, Johann Wolfgang von Goethe und Heinrich Heine aber auch modernen Stücken von Peter Jeppsen oder Mascha Kaléko begegnet.
„Ich wollte eine bunte Mischung an Gedichten anbieten“, sagt Marén Wiedekind, Initiatorin des Adventsspazierganges. „Es sollten lustige, besinnliche und vor allem nicht zu lange Verse sein“ – das war ihr bei der Auswahl wichtig. Worauf sie jedoch nicht verzichten wollte: die 14-strophige Weihnachtsmaus von James Krüss. Der Spaziergang soll nämlich nicht nur die Großen, sondern auch Kinder zum Schmunzeln bringen. Für die Kleinen gibt es einen weiteren Anreiz, die weihnachtlich geschmückten Straßen entlangzulaufen: Sie können auf Wunsch beim Schreibatelier eine Teilnahmeurkunde anfordern, in die sie ihren Namen eintragen können.
Aller guten Dingen sind zwei
Die Idee zu diesem Adventsspaziergang kam der freiberuflichen Lektorin während eines Urlaubs auf Wangerooge. Dort gibt es einen Seelen-Pfad, der mit zwölf Texttafeln auf verschlungenen Spuren über die Insel führt. „So etwas konnte ich mir gut für Frohnau vorstellen“, erzählt Wiedekind. Als im vergangenen Jahr der erste Versuch, einen Spaziergang in ganz Frohnau zu installieren, fehlschlug (zu viele Institutionen hatten zu unterschiedliche Vorstellungen), entschloss sich die Frohnauerin, die ganze Aktion etwas „zentraler zu halten“. Zusammen mit der Grafikdesignerin Susanne Beinhold entwarf sie ein neues Konzept um die beiden Hauptplätze. Das Ordnungsamt musste den zwei Kilometer langen Weg noch abnehmen und nun zieren bis zum 6. Januar 2015 geschmackvoll gestaltete Tafeln 24 Straßenlaternen im Kiez.
Übrigens: Wer sich die Gedichte ein bisschen genauer anschaut, wird auf jeder Tafel einen rot markierten Buchstaben erkennen. Sie ergeben in der Reihenfolge der Stationen einen lustigen Dezemberspruch.