Ich habe mir für 2019 ja alles Mögliche vorgenommen. Zum Beispiel: Mich in Sachen Sexualität verstärkt von Experten in die richtigen Bahnen lenken zu lassen oder öfter mal was Neues, gerne auch Abseitiges auszuprobieren… Damit hatte ich eigentlich so crazy Sachen gemeint wie „mal auf ein Rap-Konzert gehen“ oder „eine Ü30-Party auschecken“. Dann kam diese Mail einer Kollegin, in der stand: „Ich habe gehört, Pokémon-Porno sei schwer im Kommen. Schau dir das mal an.“ Ich schaute – und staunte. Ich bin ja nach wie vor auf der Suche nach guten Pornos. Natürlich hatte ich schon von Manga-Porno gehört und bin vertraut mit der Anmutung der Damen und Herren, die sich dort ihre gigantischen Körperteile an- und ineinanderzwirbeln. Jetzt weiß ich auch, dass die Porno-Mangas Hentai heißen. Pokémon kenne ich auch, hab ich als Teenie sogar mal geschaut, den Pokémon-Go-Hype aber ganz bewusst ignoriert. Doch Letzterer dürfte seinen Teil dazu beigetragen haben, dass es eben nun auch Pokémon Hentai gibt. Da sind dann eben nicht nur menschliche Mitspieler am Werke, sondern eben auch diese kleinen Viecher, die mal mehr nach Drache, mal mehr nach Knuddelhündchen aussehen und mit diversen Zaubertricks gegeneinander kämpfen. In der Welt des Porno kämpfen sie vor allem mit ihrem unbändigen Sexualtrieb, wie ich schnell feststelle. Mir schwant nichts Gutes, als die ersten Bilder von Frauen mit XXL-Brüsten und offenen Kreischmündchen auf dem Bildschirm aufploppen. Immerhin ist alles schön bunt.
Sex mit Pokémons: Eine kunterbunte Welt
Der erste Vorschlag, den mir Google macht, ist: Misty hat Sex mit ihrem Pokémon. Misty, das ist diese rothaarige Mitstreiterin von… wie heißt er gleich, Ash. Die Idee vieler Pokémon-Pornos ist es offenbar, so nah wie möglich am Original zu bleiben. Sprich: Ein Kampf bahnt sich an, Misty will eines der Viecher einfangen, ein zweiter kommt hinzu… jetzt wird es unangenehm. Denn bevor es zur Sache geht, hypnotisiert sie der gelbe Pokémon-Typ Misty mit einem Pendel. Macht sie quasi willenlos. Das zweite Monsterviech, das mit seiner wurstigen Hautfarbe und seiner überlebensgroßen Baumelzunge auch noch aussieht wie die letzte Perverso-Sau, macht auch mit: ein großes Geficke und Gespritze in knallbunter Zeichentrick-Optik. Da stellt sich doch gleich die Frage: Ist hier alles erlaubt, nur weil es animiert ist? Hypnose-Vergewaltigungs-Fantasien mit notgeilen Monstern? Und wie alt ist Misty eigentlich? Wenig verwunderlich ist auch, dass die Pokémons mit extragroßen Schwänzen, die an die menschliche Anatomie angelehnt sind, ihr Werk verrichten.
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Ich verlasse den ersten Clip und schaue mich weiter um. Unzählige Pornoseiten haben Animé Hentai im Angebot, mal mit und mal ohne Pokémon. In einem Video bumst Ash seine Gegenspielerin mit den lila Haaren, während sich Pikachu einen von der Palme wedelt. Diese Palme, und das ist bei bei einem kleinen, gelben, katzenartigen Wesen umso verstörender: fast so groß wie er selbst, hautfarben und wie ein Fremdkörper ins Bild gebastelt. Beliebt sind neben Videos auch kleine Comics oder einfach Bilder, die der geneigte Fan praktisch visuell wegsnacken kann. Die Marschrichtung ist klar: Immer (wirklich immer) riesige, straffpralle Brüste, die wie Ballons vor einem neueröffneten Café am Körper der Frau herumwippen – in manchen Videos ist man sich sogar für Quietschgeräusche, passend zum Ballon-Motiv, nicht zu schade. Schmatz- und Stopfgeräusche sind ebenfalls schwer gefragt. Feucht sind die Frauen auch, am besten es suppt ab Sekunde eins durch das winzige Höschen. Und wie gesagt: Ob Mensch oder Monstervieh, die Schwanzgröße ist enorm und verschwindet dennoch, anatomisch fast unmöglich, vollständig in den Körperöffnungen der Frauen. Fast schon niedlich ist da der Comic, in dem eine junge Dame mit einem kleinen, schildkrötenähnlichen Tierchen das Bett teilt, das über eine Art krakenähnlicher Tentakeln verfügt. Was für eine angenehme Abwechslung zu baumdicken Pimmeln! Diese Tentakel versenkt das Pokémon ebenfalls ruckzuck in der Frau, und die hat dabei sogar, so stellt es der Zeichner dar, Spaß an der Sache. Ein süßes Pokémon als kuschliges Lebend-Sextoy.
Pokémon-Porno: Altbekannte Rollenbilder
Und weil wir hier ja nun bei Mascha fragt nach sind, habe ich mich mal in meinem Umfeld ein wenig umgehört. Und, Überraschung, so neu war den meisten das offenbar nicht. Pokémon seien zwar, da waren sich viele einig, nicht gerade ein Lustgarant, aber Manga Hentais hatten einige Freunde bereits gesehen. Eine Freundin, das hat sie mir nie erzählt, hat sogar bereits Pokémon-Pornos vorgeführt bekommen – vom Nerd-Freundeskreis ihres Bruders. Sowas zeigt man sich also rum, wenn man jung und in Sachen Internet up to date ist. Und ein Bekannter, beruflich in der Game-Szene verwurzelt, war ebenfalls direkt im Bilde. Pokémon-Porno, ja, das kenne man natürlich, da gebe es eine Community, die das abfeiere, das gehe dann eher so in die Furry-Richtung. Pelzig also? Er schickte auch sofort Beispielbilder hinterher, die sich tatsächlich ausschließlich dem Pokémon als sexy Wesen widmeten, ganz ohne Mensch. Anthropomorphismus war auch ein Begriff, den er mitschickte. Damit sind offenbar die Verbindungen von menschlichen und nicht-menschlichen Charakteren und Körpern gemeint. Delfin- und Pferdemänner, so in der Art. Puh, sehr ausufernd, diese Szene. Mit Mensch, ohne Mensch, bunt gemischt … für jeden etwas. Bis auf eine einzige Freundin schloss aber zumindest niemand kategorisch aus, animierte Pornografie geil zu finden. Die Idee, dass Pokémon involviert sind, fand der Großteil aber gar nicht geil, dann lieber die dicktittigen Frauen. Naja.
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Ich selbst kann der Idee, Sex in Animationen zu übertragen, ja durchaus etwas abgewinnen, wie ich schnell merke. Warum auch nicht. Ich fand auch viele Comic-Helden extrem sexy. Und Dominanz und Unterwerfung, hey, super, wenn sich volljährige Menschen im gegenseitigen Einverständnis Pimmel bis zum Anschlag in den Hals stecken lassen und dabei gewürgt werden wollen, go for it. Aber die in fast allen Mangas, die ich bisher gesehen habe, und speziell in den Pokémon Hentais doch sehr einseitige Darstellung von Männern und Frauen beziehungsweise männlicher und weiblicher Sexualität – die darf einem doch zu denken geben. Abstraktionen, also übernatürlich geformte Geschlechtsteile, meinethalben, Überzeichnung gehört vermutlich gerade in der Animé-Szene dazu. Sonst könnte man ja auch in der weniger imposanten Körper-Realität verweilen. Immerhin ein, zwei weibliche Wesen, die eine gewisse Dominanz zeigten, und sogar einige halbwegs lustvoll inszenierte Bilder und Clips habe ich entdeckt. Überpräsent bleibt aber die ewig devote Frau mit XXL-Busen und Kindchenschema-Gesicht, gerne leicht überrumpelt bis hin zu mehr oder weniger willenlos. Und dazu der Bumshengst, ob nun in menschlicher oder tierischer Gestalt, der seinen mächtigen Schwanz in alles reinrammt, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Das rammt ebenso jede Vorstellung einer zeitgemäßen Sexualität in den Boden, in der auch Frauen wilde, dominante Akteurinnen sein können. Wieso gibt es hier kein weibliches Pokémon, dass einem Typen die riesigen Brüste ins Gesicht drückt, bis er keine Luft mehr bekommt? Können ja auch beide geil finden.
Süß und niedlich bumsen? Eher nicht
So oder so: Falls jemand gedacht haben sollte, hui, Pokémon-Porno, ist das nicht vielleicht eine knuffige Möglichkeit, orientierungslose Heranwachsende an das kritische Thema Sexualität heranzuführen? Und damit ein Gegengewicht zu bieten zur Mehrzahl billigen Mainstream-Pornos im Netz mit rein menschlichen Darstellern, in denen das Mann-Frau-Bild bekanntermaßen ebenfalls mehr als fragwürdig ist? Da würde ich sagen… Neee! Bitte nicht. Pokémon Hentai ist maximal für den gelangweilten Porno-Komsumenten geeignet, der schon alles gesehen hat. Oder, diese Gruppe will ich nicht unterschlagen, für Menschen, die eben tatsächlich Mangas und/ oder Monster supergeil finden. Einen Trend will ich hier noch nicht entdecken, dafür scheint mir die Zielgruppe zu klein. Vielleicht schon eher animierte Pornos generell… Schlicht, weil jede noch so abseitige Fantasie irgendwie umgesetzt werden kann – schließlich haben auch die krassesten menschlichen Darsteller ihre (körperlichen und geistigen) Grenzen. Kinder und Jugendliche, denen man eine halbwegs empathische, gesunde sexuelle Entwicklung gönnen möchte, würde ich aber raten, vielleicht doch lieber Pokémon Go zu spielen.