Über den Daumen gepeilt gibt es drei Gründe, sich in Marzahn aufzuhalten: Man wohnt dort, besucht die „Gärten der Welt“ oder wird stationär behandelt. Und da das natürlich nichts als ein böswillig gestreutes Vorurteil ist, ringen die Bezirksverantwortlichen heftig um Beachtung – schließlich nützt ihnen die schöne Buga 2017 ja nichts, wenn keiner hinkommt.
Forschung, Musik, Klettern
Ein ebensolcher ist am Freitag in den Arkaden am Potsdamer Platz aufgepoppt, ganz und gar dem Mauerblümchenbezirk gewidmet. Sogar Burkhard Kieker und Melanie Bähr, die Spitzen von „Visit Berlin“ und „Berlin Partner“, waren herbeigeeilt, alle beide, und, nun ja, nun steht da im Erdgeschoss des Einkaufszentrums allerhand Informationsmaterial herum. Man kann, so man will, allerhand lesen über medizinische Spitz- und Steil-Forschung, kann per Kopfhörer dem Kammerchor der Musikschule Marzahn-Hellersdorf lauschen, die Hände in rätselbestückte Fühlboxen stecken oder ein wenig klettern, weil es auch dort draußen was zum Klettern gibt.
Dafür wird das Kletterangebot lebhaft genutzt, Kinder sind nun mal so, sie würden auch in einer Werbeinstallation von Ulan Bator herumtollen, ohne sich viel Gedanken über die Mongolei zu machen. Aber das ist ein gemeiner Vergleich, Marzahn-Hellersdorf ist sicher viel schöner und näher. Und auf alle Fälle wird man nun sagen dürfen, dass dieser Bezirk in der Mitte der Stadt angekommen ist. Jedenfalls bis zum 25. Mai, wenn alles wieder zupoppt.