Kein Chi-Chi-Café, keine Papas mit Baby im Bio-Tragetuch unterwegs, keine szenigen Menschen weit und breit. Wenn man in die Erich-Boltze-Straße einbiegt, die laute Danziger Straße und den vollen Volkspark Friedrichshain hinter sich lässt, kommt man in eine ganz ruhige, unaufgeregte Gegend. Hier im Kiez rund um den Bunkerbau Velodrom gibt’s noch etliche unsanierte Häuser, keine Baugerüste, einige Freiflächen, Luft zum Atmen.
Ein Stück Geschichte
Die ehemalige Thorner Straße wurde übrigens im September 1979 in Conrad-Blenkle-Straße umbenannt. Doch wer war Blenkle eigentlich genau?
Blenkle, der 1901 in Berlin geboren wurde und 1943 in Plötzensee starb, war ein deutscher Politiker (KPD) und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Er selbst wuchs in der Kreuzberger Boppstraße auf. Als Mitglied der illegalen KPD-Bezirksleitung Berlin-Brandenburg kämpfte Blenkle ab 1933 gegen das nationalsozialistische Regime und wanderte Anfang 1934 aus. Es folgten Stationen in Saarbrücken, Amsterdam, Bremen, Paris, Zürich und Dänemark.
1941 wurde er von der dänischen Polizei verhaftet, an die Gestapo in Hamburg überstellt und war bis Juli 1942 im Gefängnis Fuhlsbüttel inhaftiert. Wegen Vorbereitung zum Hochverrat wurde Blenkle am 25. November 1942 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteil. Das Urteil wurde am 20. Januar 1943 im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee vollstreckt.
Mehr Prenzlauer Berg: