- Dienstag, 10. April 2018
Inventar des Bassy Clubs wird versteigert
Der Bassy Club zieht bei dir ein
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Standen auch schon im Bassy auf der Bühne: The Boss Hoss aka Alec Völkel (l.) und Sascha Vollmer. Foto: picture-alliance/ dpa - ©Daniel Bockwoldt
Wie schon im Januar bekannt wurde, muss der Bassy Club schließen. Nun werden bis 24. April kuriose Gegenstände aus dem beliebten Rockschuppen versteigert. Wie wäre es mit einem ausgestopften Wolf für Zuhause?
Die Symbolhaftigkeit dieser Auktion ist kaum zu übersehen: Der so oft beklagte "Ausverkauf" Berlins durch steigende Mietpreise wird am Beispiel des Bassy Clubs zur harten Realität. Derzeit werden bis 24. April an die 300 Objekte aus dem Rockschuppen am Pfefferberg-Areal online zur Versteigerung angeboten, um möglichst viele Schulden zu tilgen, bevor der Club endgültig schließt. Denn durch die stetig steigenden Mietkosten machte der Betreiber Tammi Torpedo laut eigenen Angaben schon seit zwei, drei Jahren rote Zahlen. Er erklärte damals auch trotzig in einem Interview den Prenzlauer Berg für tot.
Immerhin können die trauernden Fans des Bassy Clubs dank der Auktion einige tolle Andenken an ihren Lieblingsclub ersteigern: Dazu gehören das Bassy-Schild, die Jukebox (30 Euro), der typische Strandkorb (50 Euro) sowie der sechs Meter lange Bartresen aus massivem Holz für nur 100 Euro oder eine klassische Discokugel. Außerdem wird neben Mobiliar auch ein großes Angebot an Musik-Ausrüstung wie eine Musikanlage mit Plattenspieler, Mikrofone, Verstärker, ein komplettes Schlagzeug, Scheinwerfer und vieles mehr versteigert – genug, um drei eigene Rockbands zu gründen. Nur einen Platz zum Auftreten hätte diese im Prenzlauer Berg dann wohl nicht mehr…
Das Bassy-Kuriositätenkabinett
Unsere Highlights aus der Auktion sind vor allem die kuriosen Sammlerstücke, für die der Bassy Club so bekannt war. Dazu gehören der Kronleuchter, der zu DDR-Zeiten im inzwischen abgerissenen Palasthotel gegenüber vom Berliner Dom hing (100 Euro) sowie ein Porträt von Saddam Hussein aus der früheren Irakischen Botschaft für 80 Euro oder ein ausgestopfter, 100 Jahre alter Wolf für nur 30 Euro. Weitere Schnäppchen sind eine Stalin-Büste (30 Euro), ein Galgen-Tau für nur 5 Euro, ein Keramiktiger oder eine von handgemachten Horrormasken umrahmte Weinkaraffe (5 Euro). Wahre Schnäppchen, die außer dir wohl keiner deiner Freunde besitzt.
Bevor der Raum ausgeräumt wird und endgültig alles vorbei ist, findet dann noch die große Abschiedsparty am 28. April im Bassy Club statt – mit Live-Musik vom Country-Trio A Pony Named Olga, Elvis-Imitator Nicolas Young und der Ska-Band The Unlimiters sowie jeder Menge DJs. Eine traurige Nacht wird das vor allem für alle Rockfans der Hauptstadt, für die der Club seit über 20 Jahren – an wechselnden Orten – zum Berliner Nachtleben gehörte und wo auch viele Bands wie The Boss Hoss bereits ihren Durchbruch feierten. Ganz aufgeben will der Betreiber aber nicht, sondern vielleicht schon im Oktober an einem anderen Ort weitermachen, kleiner und "wieder im Untergrund", wie er zum Tagesspiegel sagte. Allerdings dann ohne ihn selbst – der 50-Jährige will den Club an die jüngere Generation weitergeben.
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