Greta macht sich lautstark bemerkbar. Manuel Cortez hat seine Hündin, ein Mix aus Yorkshire-Terrier und Chihuahua, mitgebracht. Der gefällt der Schneematsch in der Stadt so gar nicht. „Ich gehe gern mit ihr in den Schlosspark Charlottenburg zum Spazieren, ist zwar mit Leinenpflicht, aber schön da“, erklärt der Schauspieler. „Im Winter ist natürlich alles nicht so geil. Aber gerade im Sommer ist das Auslaufgebiet am Wannsee am schönsten.“ Wir treffen Cortez im Jazzcafé in der Grolmanstraße, wo Cortez standardmäßig Kiba trinkt. „Hier gibt’s sensationelle Burger“, schwärmt er.
Ein Yuppie-Kiez?
Zu seinen Lieblingsrestaurants um die Ecke zählen das 12 Apostel, das Petrocelli‘s in den S-Bahn-Bögen, das DAO Thai-Restaurant, das Filou oder das Mondo Pazzo. „In diesem trifft sich die Bande, die verpönte Charlottenburger Schickeria“, lacht er. „Man spricht ja in Zusammenhang mit Charlottenburg schon auch mal vom Yuppie-Kiez – aber wo bitteschön ist das Yuppie hier?“
Nur ein Manko hat sein Viertel: Es gibt kaum ein Nachtleben. „Bis auf die Old Time Favourites wie die Paris Bar, die es seit Jahrzehnten gibt, eben ‚das Borchardt des Westens‘ oder das Schwarze Café. Das ist uralt, das gab es schon, als meine Freundin noch klein war, das hat rund um die Uhr geöffnet, sowas gibt es doch echt nur im Westen“, erklärt Cortez.
Wo shoppt die Shopping Queen?
Seit sieben Jahren hat er zusammen mit seiner Freundin Miyabi Kawai eine 230 Quadratmeter große Wohnung – Firma und Wohnraum in einem – am Savignyplatz. Ein wunderschöner Altbau mit Flügeltüren, Holzparkett und alten Öfen. „Aber auch sehr gelebt, nicht so geleckt, es ist ein altes Haus und im Parkett fehlt auch mal ein Eckchen“, betont er. Sein Fundus ist knapp 100 Quadratmeter groß und sein privates Ankleidezimmer? Er schaut sich um. „Größer als der Raucherraum hier!“ Der misst nach Angaben des Jazzcafés geschätzte 15 Quadratmeter.
Als Promi Shopping Queen muss der Schauspieler natürlich auch ein paar Fashion-Tipps parat haben. „Das 14 oz. ist ein superschöner Laden. Ich finde der Ku‘damm ist die einzige Einkaufsstraße der Stadt mit Flair, das KaDeWe, vor allem die Schlemmerabteilung dort, ist einfach geil“, findet er. „Die Friedrichstraße kann da nicht ansatzweise mithalten, der Kudamm hat eben Kultur.“ Zudem steht er auf Interior-Design-Läden wie das Stilwerk oder auch kleine individuelle Parfumläden wie etwa das Belle Rebelle. Zudem empfiehlt er das Q200-Outlet für Designer-Schnäppchen und den Rock’n’Roll-Laden Planet, der schon seit den 80ern von einem coolen Pärchen geführt wird.
Einen Bezirk findet Cortez übrigens besonders nervig: Prenzlauer Berg – obwohl er dort selbst drei Monate gewohnt hat, was er lieber gar nicht erwähnt. „Ich hatte da sogar mal eine Bar in der Immanuelkirchstraße, das war 98/99 rum“, erzählt er. „Das war so: Tür auf, Sperrmüllmöbel rein und fertig ist die Bar, so war das damals. Als ich gegenüber der Kulturbrauerei gewohnt habe, war es da ziemlich assig. Heute ist es wahnsinnig spießig und diese Muttis mit ihren Alabasterkindern, wo es schon peinlich ist, wenn das Kind kein Genie ist. Puh, anstrengend! Nicht falsch verstehen, ich mag Kinder total gern! Aber dieses Gehabe – schrecklich!“ Eine Sache hat der Osten allerdings doch: Der Gendarmenmarkt ist für Cortez der schönste Platz Berlins.