Perfekt geschminkt und frisiert sitzt Silke Kamchen auf ihrem 200 Jahre alten Biedermeier-Sofa. Hier in der Gabriel-Max-Straße nahe des Boxhagener Platzes hat sie mit Püppikram ein gemütliches Refugium für Frauen geschaffen, die sich von Kopf bis Fuß verwöhnen lassen wollen und das gleich morgens nach dem Aufstehen – quasi auf dem Weg vom Bett zur Arbeit. Das Wakeup-Make-up ist neben Brautstylings, raffinierten Steckfrisuren oder Maniküre einer von vielen Services des kleinen Beauty-Salons mit angeschlossener Agentur. Denn Silke Kamchen geht mit ihrem Zauberkoffer, in dem sich alle nur erdenklichen Schönmacher befinden, auch auf Events, Junggesellinnenabschiede oder Foto-Shootings. „Wenn es gewünscht wird, dann nehmen wir sogar unsere ganze Ladeneinrichtung, auch die französische Schminkkomode mit“, verrät sie.
Stilltücher, die mehr können
Die Idee eigene Stilltücher herzustellen, kam ihr kurz nach der Geburt ihrer Tochter. Ihr erstes Stilltuch kaufte Kamchen in einem amerikanischen Onlineshop. „Doch weder Farbe und Stoff haben mir gefallen“, erinnert sie sich und machte sich selber ans Werk. Erst im heimischen Wohnzimmer auf 15 Quadratmetern und Vertrieb via Onlineshop, seit Sommer nun in der eigenen Nähwerkstatt hinter dem Püppikram-Salon und mit kleiner Verkaufsfläche im Eingangsbereich. Wer bei Stilltüchern an Spucktücher denkt, mit denen man dem Kind den Sabber aus dem Gesicht wischt, liegt falsch.
Der Clou einer jeden Stillschürze ist die eingearbeitet Kleckerecke, mit der kleinere Malheure schnell beseitigt werden können. Bei einigen Modellen lässt sich diese Ecke auch an- bzw. abknöpfen und kann als Halstuch umfunktioniert werden. Und weil viele Frauen nachgefragt haben, haben sich Kamchen und ihr Team noch etwas einfallen lassen: Für jedes Zellmopstuch gibt es auch einen passenden Stillmerker. Im Kiez kommt das Angebot super bei den Frauen an. „Neulich hatte ich eine nette Runde hier im Laden: Eine Frau ließ sich gerade die Haare machen, eine andere war auf der Suche nach einem Stilltuch und dann kam auch noch meine Oma dazu und auf einmal schnatterten wir alle durcheinander. Sowas fühlt sich richtig gut an“, sagt Silke Kamchen mit einem Strahlen in den Augen.