Der Wasserturm im Kollwitzkiez ist der älteste Berlins. Dem Bau voraus gegangen ist der 1852 ergangene Erlass des Königs von Preußen, Friedrich Wilhelm IV., die Stadt mit fließendem Wasser zu versorgen. 1856 ging das Wasserwerk Strahlau in Betrieb, 1877 wurde der Wasserturm fertig gestellt. Sein Zweck war es, den Druck aus dem in die Stadt gepumpten Wasser heraus zu nehmen, bevor es weiter in die Rohre zu den Haushalten geleitet wurde. Aufgrund der stetig anwachsenden Haushalte, die an die Wasserversorgung angeschlossen werden wollten, reichte der Hochbehälter bald nicht mehr aus, so dass 1892 ein noch viel größerer Tiefbehälter mit angeschlossen wurde. Das genutzte System war jedoch schon bald nicht mehr zeitgemäß, so dass die Anlage 1914 still gelegt wurde.
Verkostung von Berliner Wein
Doch was hat der Berliner Wasserturm mit Wein zu tun? Gleich am Anfang unserer Führung erwartete uns eine Überraschung – die Verkostung von echtem Berliner Wein, einem Riesling. Veranstalter der Führung waren nämlich ein Herr vom Förderverein Weingarten Berlin e.V. und eine Dame vom Grünflächenamt Pankow. So erfuhren wir, dass Berlin zu früheren Zeiten ein Weinanbaugebiet war – die sandigen Hügel, vor allem an der Barnimhangkante, auf der der Nordosten Berlins liegt, waren dafür gut geeignet – und daher eine langjährige Weinanbautradition besitzt. Angefangen hat alles 1133: Albrecht der Bär bringt den Weinbau in die Mark Brandenburg, Prämonstratenser-Mönche legen Weinberge und Weingärten an. Im 18. Jahrhundert war dann Schluss mit Weinanbau in Berlin, Schuld daran war der Eiswinter 1740/1741. Auf den ehemaligen Weinanbauflächen wurden viele Windmühlen und Brauereien gebaut.
Wer mehr über den Förderverein erfahren möchte oder an Terminen, z.B. der Weinlese und Führungen am Wasserturm interessiert ist, kann sich auf der Homepage des Vereins umsehen.
Dieser Text wurde uns zur Verfügung gestellt vom Blog@inBerlin (Autor des Artikels: Sunnycat), dem Blog für Geschichte / Kultur und Freizeit in Berlin.