QIEZ-Leserreporter

Die Hasenschänke in der Hasenheide

Wie auf dem Bild an der Außenwand muss man sich den Müßiggang in der Hasenschänke vorstellen.
Wie auf dem Bild an der Außenwand muss man sich den Müßiggang in der Hasenschänke vorstellen.
Die Hasenschänke in der Neuköllner Hasenheide ist seit vielen Jahren ein gemütlicher Ort zum Entspannen. Unser QIEZ-Reporter und Neukölln-Kenner Reinhold Steinle erklärt, warum er immer wieder gerne dort vorbeischaut.

Der Platz vor der Hasenschänke ist einer meiner Lieblingsorte in Neukölln, besonders in der Hauptsaison von Juli bis September. An diesem Platz kommen einfach alle auf ihre Kosten. Hier wird beispielsweise an die alte Tradition der Mayas angeknüpft, die ebenfalls dem Sonnengott huldigten. Wenn die Antwort auf die Frage „Und wo bist du so schön braun geworden“ Hasenschänke lautet, dann wundert sich kein Neuköllner darüber. Wobei sich manche hier auch vorbräunen, um anschließend doch noch auf Mallorca oder Ibiza richtig zu braten.

Auch die Anhänger des Gerstensaftes kommen hier nicht zu kurz. Drei oder vier Gläser dieses Saftes in der Hitze einverleibt und schon fühlt man sich meist in eine meditative, etwas schläfrige Stimmung versetzt. Junge Mütter mit Kinderwagen schwören darauf, dass ihre Kinder an diesem Platz besonders gut schlafen. Das hat den Vorteil, dass sie sich dann ungestört mit anderen Müttern darüber austauschen können, wie ihre Kinder sich verhalten, wenn sie wach sind. Rentner treffen sich hier, um miteinander Karten zu spielen, ganz gelassen und ohne den Ehrgeiz zu gewinnen, denn darum geht es hier nicht, sondern um die Freude am gemeinsamen Spiel. Manchmal rennen kleine Kinder kurz um die Tische herum, um dann zum Elterntisch zurückzukehren und um ein Eis zu bitten. Das bekommen sie dann auch und sind damit besänftigt.

Wenn es einen Platz in Neukölln – oder sollte ich schreiben – in Berlin, in Deutschland, in Europa, in der Welt gibt, an dem Multi-Kulti, Multi-Alter, Multi-Arbeit, Multi-Nichtarbeit bestens funktionieren, dann ist es für mich der Platz vor der Hasenschänke. Ich trinke dort gerne meinen Kaffee und wenn ich ein kostenloses Leitungswasser dazu bestelle, kann es vorkommen, dass ich dieses in einem Weizenbierglas serviert bekomme. Genug Flüssigkeit, um ein kleines Loblied auf die Hasenschänke schreiben zu können. Ganz entspannt.

QIEZ-Reporter Reinhold Steinle kennt sich nicht nur in der Hasenschänke, sondern in ganz Neukölln bestens aus. Deshalb zeigt er den Stadtteil auch anderen Leuten. Informationen zu seinen Führungen erhalten Sie unter www.reinhold-steinle.de


Quelle: Reinhold Steinle

Die Hasenschänke in der Hasenheide, Wissmannstraße 32-43, 10967 Berlin

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