QIEZ-Leserreporter

Das Reise-Debakel

Wintereinbruch auch auf den bereits vorhandenen Flughäfen der Stadt ...
Wintereinbruch auch auf den bereits vorhandenen Flughäfen der Stadt ...
Winterliches Verkehrschaos in Berlin? Eine Glosse zum Thema Stadtverkehr, Reisen, BER und wie man am besten in den sonnigen Süden gelangt ...

Wer will schon verreisen, wenn man den wunderbaren Berliner Winter genießen kann? Modernste Technik und gute Organisation machen es in der Bundeshauptstadt schließlich möglich, problemlos von A nach B zu kommen und selbst bei Eis und Schnee mit den Öffentlichen quer durch die Stadt bis zu einem gemütlichen Café oder in die Oper zu fahren.

Nein? Nun gut, dann bleibt uns Berlinern ja immer noch die Flucht in den sonnigen Süden – wären da nicht die 20.000 Mängel am Flughafen BER, wie vor nicht allzu langer Zeit in allen Medien berichtet wurde. Heben wir folglich nicht ab in die Lüfte und bleiben auf dem Boden der Tatsachen.

Das Schiff als neues Transportmittel

Wenn S-Bahn und Flugverkehr versagen, wähle man das Schiff als neues Transportmittel. Pessimisten könnten an dieser Stelle entgegnen, dass Berlins Anbindung an die Weltmeere nicht die beste sei, doch wie heißt es so schön, wer den Weg ans Meer nicht weiß, gehe nur dem Flusse nach. Flüsse gibt es ja genug in der Hauptstadt.

Vorsicht aber auch beim Schiffsbau! Schon Antoine de Saint-Exupéry bemerkte: „Wenn du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.“ Wer weiß, hätten sich die BER-Planer an den Rat des Franzosen gehalten, gäbe es inzwischen vielleicht sogar einen eigenen Berliner Weltraumbahnhof. 

So aber ist der Umstieg aufs Wasser unvermeidlich. Mit etwas Glück gibt es dort jedoch ein paar fliegende Fische, die 20.000 Mängel unter dem Meer verschwinden lassen. Besser ein untergehendes U-Boot als ein Nemo im Cockpit, nicht wahr?

Wie wäre es mit Zuhause bleiben?

Zur Abwechslung könnten die reisewütigen Deutschen aber auch einfach mal Zuhause bleiben und disziplinierter arbeiten, um die europäische Wirtschaft anzukurbeln. Das würde nicht nur den Herren Politikern im BER-Aufsichtsrat zusagen, sondern auch Frau Merkel, die stets um die Einhaltung des Europäischen Fiskalpakts bemüht ist.

Wer hätte das gedacht? Am Ende leistet das BER-Debakel den deutschen Beitrag zum Euro-Rettungsschirm. 


Quelle: Sophie Maaß

Das Reise-Debakel, Jürgen-Schumann-Allee, 12529 Schönefeld

Weitere Artikel zum Thema

Essen + Trinken | Wohnen + Leben
Top 10: Grillplätze in Berlin
Bei tollem Wetter gibt es kaum etwas Schöneres, als unter freiem Himmel ein leckeres Barbecue […]