Für mich definiert sich ein Kiez natürlich auch durch die Lokalitäten, die man immer wieder besucht. Man geht also in sein ‚Gang-Land‘ und trifft dort gute Bekannte, mit denen man quasseln kann. Das passiert mir immer wieder – ja, sehr originell, ich weiß – im Borchardt. Egal, zu welcher Tages- oder Nachtzeit ich hingehe, ich treffe da Bekannte und Freunde. Den Chef Roland Mary kenne ich schon ganz lange.
Dann mag ich das Soho House, in dem mittlerweile auch die internationale Szene stark vertreten ist – hier treffe ich mich vormittags oft mit Kollegen und wickle Geschäftstermine ab. Ich bin genau genommen sogar das allererste Mitglied – ich war nämlich schon einen Tag vor der Eröffnung zum ersten Mal da.
Von guter Musik und der Liebe
In der Kitty Cheng Bar finde ich es lustig. Die Zielgruppe ist zwar jünger, aber es wird einfach unglaublich gute Musik gespielt. Deshalb bin ich alle paar Wochen mal dort zu finden. Auch das The Grand mag ich sehr gern – auch wieder wegen der bekannten Gesichter.
Dann ist auch der Hauptbahnhof noch ein wichtiger Ort für mich, auch wenn das nicht mehr ganz mein Kiez ist. Aber er stellt die Verbindung zu meiner Freundin dar, die in Hamburg lebt. Sie kommt häufig nach Berlin.
Manchmal stehe ich am Fenster meiner kleinen Eigentumswohnung in der Linienstraße und denke: Das darf doch nicht wahr sein! Das ist mein Kiez, meine Stadt! Die Museumsinsel ist auch so ein Ort, den ich immer wieder atemberaubend und einfach unglaublich finde. Das Gebäude-Ensemble ist ein architektonisches Meisterwerk. Das Neue Museum mit dem integrierten Ägyptischen Museum ist für mich weltweit herausragend.
Jo Groebel ist mit rund 35 Buchpublikationen, Hunderten von Artikeln und TV-Auftritten Berlins – wenn nicht Deutschlands – bekanntester Medienexperte.
Er fungiert als Honorary Chairman Business School Berlin Potsdam in der Villa Siemens.
Seit über neun Jahren lebt der in Jülich geborene Wahlberliner in der Linienstraße im Bezirk Mitte.
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