Was kann eine Ente aus Kanton, was die aus Peking nicht kann? Eigentlich nichts. Aber die traditionelle Art sie in mehreren Gängen zu genießen, hat es in Deutschland noch nicht auf die Drehtische der Chinesen geschafft. Das will das Team vom Sra Bua by Tim Raue im Kempinski ändern.
Die Hemmschwelle die Hintertür des Adlons zu betreten, die mit rotem Teppich ausgewiesen wird, lohnt sich definitiv. Denn das Team um Restaurant-Manager Stefan Grill und Barchef Gregor Dill sind zwar superprofessionell (15 Sterne im Gault-Millau), aber auch angenehm locker.
Für den Dezember haben sie die Ente in zwei Gängen auf der Karte. Und bevor die auf den Tisch kommt, unterzieht sich jedes Brandenburger Exemplar folgender Behandlung: Ihre Haut wird via Luftpumpe gelöst, damit sich die Aromen der Maltosemischung voll entfalten können, mit der sie dann drei Tagen eingepinselt wird.
Der aufwendigen Zubereitung wird das darauf abgestimmte Menü gerecht, in dem alles vom Tier auf den Tisch kommt. Los geht es mit einem Stück Entenbrust plus Rotkohlrolle und Tobinambur-Püree. Ungewöhnlicher ist aber das „Choi Bao“. Ein Entenragout aus der Keule, das in Salatblätter gewickelt und wie ein Wrap gegessen wird. Ein toller Gang und das beste Beispiel für Tim Raues kohlenhydratarme Küche.
Alles in allem ist das Menü eine spannende, leichte Alternative zum Weihnachtsbraten. Und das Beste: An den Feiertagen sind noch Plätze frei. Das Menü gibt es in der Form noch bis Ende des Jahres.
Die Öffnungszeiten während der Weihnachtsfeiertage sind 18.30 bis 23 Uhr. Die „kantonesische Ente in zwei Gängen“, die am Tisch tranchiert wird, kostet für zwei Personen 80 Euro.