In den Ferien haben Familien endlich Zeit, gemeinsam Berlin zu erkunden. Unsere Autoren geben Tipps für Stadttouren, die nach dem Regen und auf dem Rad viel Spaß machen. Die zweite Tour verbindet Waidmannslust und Frohnau.
Tour 2: Auf zwei Rädern durch Reinickendorf: Von Waidmannslust nach Frohnau
Ausgangspunkt ist der S-Bahnhof Waidmannslust. Um das Tegeler Fließ, unser erstes Ziel, zu erreichen, ist die Artemisstraße der kürzeste Weg. Sind die Räder auf dieser Schüttelstrecke nicht auseinander gefallen, kann ihnen später auch nichts mehr anhaben. Hinter der Dianastraße geht es links zum Tegeler Fließ. Dies ist das letzte Stück des idyllischen Wasserlaufs, bevor er im Tegeler See verschwindet. Im Frühlingsgrün ist er besonders schön, man kann Nachtigall und Kuckuck hören.
An der Jugendherberge biegen wir auf den Hermsdorfer Damm ab und folgen ihm ein Stück nach rechts. Auf der linken Seite führt die Straße Amselgrund wieder an den Waldrand, und wir erreichen nach einem kurzen Stück im Wald den Spielplatz, der einer der schönsten in Berlin ist. Von dort führt ein Weg rechter Hand zur Revierförsterei Hermsdorf, wo es Rot-, Dam- und Schwarzwild gibt, außerdem Enten, Fasane und Raben.
Dann geht es durch den Tegeler Forst in nordwestlicher Richtung. Ziel ist die Rote Chaussee dort, wo sie nach Frohnau hineinführt. Wir lassen aber diesen Ortsteil noch eine Weile links liegen und erreichen durch eine kleine West-Wendung am Graneweg die Stadtgrenze. Gleich dahinter schwenken wir auf den Weg ein, der auf dem alten Grenzstreifen eingerichtet wurde. Wir folgen ihm erst nach Norden, dann um den Frohnauer Friedhof herum. An der Schönfließer Straße muss die Schicksalsfrage beantwortet werden: Hungrig? Dann böte sich ein kleiner Umweg über die Gollanczstraße zum Poloplatz an. Dort wird zwar nicht mehr Polo gespielt, aber aus der großen Zeit der Parkanlage ist das Restaurant übrig geblieben, das heute als „Ristorante am Poloplatz“ überraschend hochwertige italienische Küche serviert, erfreulicherweise schon mittags.
Unser eigentliches Ziel ist der S-Bahnhof Frohnau. Wir nähern uns ihm durch den kleinen Ludwig-Lesser-Park. Auf dem Zeltinger Platz ist für Ortsunkundige ein „Aha!“ fällig, denn der Frohnauer Ortskern ist tatsächlich ein Schmuckstück. In der Sommersaison sprudelt der Brunnen mit der „Kugelläuferin“ von Otto Maerker. An der Brücke warten mehrere Cafés – am besten sitzt man im „Kaffeehaus Zeltinger“, das auch einen schönen Garten hat.