Zugegeben, schön ist das RAW-Gelände nicht: Graffiti, stinkende Schmuddelecken und zwielichtige Gestalten – für eine neue Wellness-Bade-Kultur-Oase könnte es schönere Orte geben. Trotzdem hört es sich vielversprechend an, was hier Ende April eröffnen wird. Mit dem Haubentaucher wird Friedrichshainern endlich eine Möglichkeit geboten, während der Badesaison einen Sprung ins kühle Nass zu wagen, beim Yoga zu entspannen oder abends ab und an mal das Tanzbein zu schwingen.
Der Haubentaucher ist für alle da
Hauptsächlich soll das Geschehen im Haubentaucher tagsüber und draußen stattfinden. „Jeder, der die Sonne genießen möchte, ist herzlich willkommen“, sagt Daniel Lente, einer der vier Betreiber. Dafür wird ein „kleiner Kulturbeitrag von unter fünf Euro“ zu entrichten sein. Schließlich sind viele Events wie Lesungen, Ausstellungen und Konzerte geplant. „Ein Club wollen wir allerdings nicht sein“, sagt Lente. „Davon gibt es in der unmittelbaren Umgebung genug.“ Was bisher gefehlt habe, sei eine Tageslocation, wo man die Möglichkeit habe, ein paar Runden zu schwimmen, und in Ruhe sein Bierchen zu trinken und einen Flammkuchen zu essen. So gesehen wird sich im Haubentaucher die Familie mit kleinen Kindern genauso wohlfühlen wie ältere Herrschaften und Anwohner aus dem Kiez.
Lente und seine Kollegen Jan Denecke, Alexis Kalpakidis sowie Azar Moorad (alles keine Unbekannten in der Berliner Club- und Partyszene) haben viele Ideen für den Haubentaucher: „Wir könnten uns gut vorstellen, den Pool morgens vor den geplanten Öffnungszeiten (11 Uhr soll es losgehen) Schulklassen zur Verfügung zu stellen oder hier auch Yoga- und Babyschwimmkurse stattfinden zu lassen. Im Winter planen wir einen Weihnachts- und Designmarkt. Mit den Vielleicht werden wir da mit unseren Nachbarn auf dem Gelände zusammenarbeiten“, verrät Lente.
Übrigens: Der überdimensionale Haubentaucher am Poolbereich stammt von innerfields, einem Künstler-Trio aus Berlin, dessen Werke in der Hauptstadt an vielen Stellen wie der Solar Bar, dem 1st Floor-Hotel und dem Bierpinsel in Steglitz zu sehen sind – nun eben auch an der Revaler Straße.