Weekend-Guide

Wie du ein cooles Wochenende in Hamburg verbringst

AMERON Hamburg Hotel Speicherstadt
Vom Berliner Hauptbahnhof bist du schon in weniger als zwei Stunden in der Hansestadt Hamburg: perfekt für ein spontanes Getaway. Wir haben uns zu einem kulinarischen Kurztrip aufgemacht, um für dich die spannende Food-Szene der maritimen Stadt zu testen ...

Schietwetter in Hamburg ist ja bekanntlich keine Seltenheit. Deshalb hatten auch wir – trotz der spätsommerlichen Jahreszeit – vom Poncho bis zum Schirm alles dabei, um dem regnerischen Wetter zu trotzen. Glücklicherweise wurden wir jedoch mit blauem Himmel, viel Sonnenschein und milden Temperaturen begrüßt. Yippie! So bekommen alle direkt gute Laune und die Spaziergänge entlang der Elbe bereiten besonders viel Freude! Nach unserer Ankunft landen wir aber als erstes in der Speicherstadt, dem größten historischen Lagerhauskomplex der Welt. Hier trifft faszinierende Backsteingotik auf hypermoderne Hochhauslandschaften. Denn die moderne HafenCity, in der sich die Speicherstadt befindet, ist Europas größtes innerstädtisches Stadtentwicklungsprojekt und steht neben futuristischer Architektur vor allem für ein urbanes, zukunftsträchtiges Großstadtleben.

Um das maritime Flair in Hamburg einzufangen und die Historie zu erleben, ist das AMERON Hotel Speicherstadt perfekt umgeben von alten Speichern, die dem geschichtsträchtigen Ort seinen ganz eigenen Charme verleihen. Die ehemalige Kaffeebörse gehört sogar zum Haus. Die Zimmer und Suiten sind im Stil der 1950er und 1960er-Jahre gestaltet und bieten neben Mid-Century-Elementen auch einen einzigartigen Blick auf die imposanten Lagerhäuser mit ihren bizarr geformten Erkern, Giebeln und Türmchen. Übrigens: Ausgewählte Kunstwerke und Schiffsleihgaben des Internationalen Maritimen Museums sind im gesamten Haus zu finden. Das Frühstücksbüffet im Cantinetta Ristorante überzeugt mit frischen, qualitativ hochwertigen Zutaten und einem Blick aufs Wasser. Bei gutem Wetter sitzt du auf der sonnigen Terrasse und bestaunst bei einer Tasse Kaffee die vorbeiziehenden Boote. Wenn dich die Aussicht nicht loslässt, kommst du zum Lunch oder Dinner wieder, dann wird hier italienische Wohlfühlküche serviert.

Wo einst Kaffee gehandelt wurde, liegen heute Gäste in weichen Hotelbetten.

Wenn du deine Pizza und Pasta doch lieber im Wes-Anderson-Style genießen möchtest, solltest du dir das neueröffnete Edmondo in der Hamburger Altstadt nicht entgehen lassen. Nach dem Giorgia in München und dem Coccodrillo in Berlin ist diese Trattoria das dritte Restaurant der Big Squadra Gruppe. Und da wir in Berlin den Tempel des Food-Hypes schon für dich getestet haben, mussten wir natürlich auch dieses Lokal ausprobieren. Von der Speicherstadt aus geht es mit der U-Bahn zur Haltestelle Jungfernstieg: Von da aus laufen wir, bevor es zum Restaurant geht, die idyllische Flaniermeile am Ufer entlang und schauen auf die gut 40 Meter Höhe steigende Alsterfontäne. Herrlich!

Nach einem kurzen Shopping-Abstecher landen wir im ersten Obergeschoss eines ehemaligen Bankgebäudes, in dem sich das Restaurant befindet. Die venezianische Terrasse mit 50 Plätzen ist kleiner als die in Berlin, dafür gibt es hier einen umso eindrucksvolleren Innenraum. Das ehemalige Bankgebäude wird perfekt in Szene gesetzt, der über 200 Jahre alte Terrazzoboden sorgt für mediterranes Ambiente. Im einstigen Tresorraum lagern nun die Weine. Imposante Kronleuchter, dunkelgrüne Wände, herrschaftliche Samtsofas, verspielte Muster, ein Marmortresen und ein Krokodil-Teppich: Design-technisch stimmt einfach jedes Detail.

Der Edel-Italiener ist DER neue Hotspot in der Hansestadt.

Wir starten mit einem farbenfrohen Tomaten-Carpaccio samt cremiger Stracciatella, einem hauchdünn geschnittenen Prosciutto di Parma aus Italien sowie fluffiger Focaccia mit Knoblauch-Salsa Verde – und sind im puren Glück! Dazu nippen wir an unseren Negronis und fühlen uns wie in bella Italia. Als Hauptgang wird uns dann Trüffelpasta for Two aufgetischt: Die Mafaldine werden mit cremiger Trüffelsauce, Parmesan, Trüffelschaum sowie frischen schwarzen Trüffeln in einem Pecorino-Rad vermengt und vor unseren Augen angerichtet. Einziger Nachteil des neuen Restaurants: Das Edmondo ist jetzt schon sehr gut besucht, ohne eine Reservierung hast du kaum eine Chance, also plane deinen Besuch ein paar Tage im Voraus.

Das Edmondo bringt italienische Lebensfreude nach Hamburg.

Da wir nicht mit vollem Magen direkt ins Hotel rollen wollen, entscheiden wir uns noch für einen abendlichen Verdauungsspaziergang und laufen weiter durch die City in Richtung Elbphilharmonie. Das Gesamtkunstwerk aus Architektur, einzigartiger Lage und einem spannenden Konzertangebot mitten im Hamburger Hafen bietet nämlich auch eine Aussichtsplattform, von der aus du kostenlos einen eindrucksvollen Ausblick über die ganze Stadt bekommst. Kenner*innen stellen sich jedoch nicht an den langen Schlangen an, sondern nehmen einfach den Aufzug ins The Westin Hamburg. Das Hotel befindet sich im oberen Gebäudeteil der Elbphilharmonie und bietet mit der dazugehörigen BLICK Bar wirklich eine spektakuläre View auf Elbe, Speicherstadt und HafenCity. Und ganz nebenbei kannst du in der Bar abseits der Massen entspannt Cocktails trinken…

In der BLICK Bar dominiert ein edles, urbanes Interior mit kuscheligen Samtsesseln, coolen Lounges sowie hyperästhetischen Böden, die mit ihrem Farbspiel von Hellblau über Petrolgrün bis Sand- und Erdfarben faszinieren. Marineblaue Stühle und petrolfarbene Sitzbänke, Tische mit weißer Marmorierung und Schiffslampen mit Messingbeschlägen zitieren dabei das bunte Hafentreiben. Das Highlight ist dennoch ganz klar der Ausblick aus 37 Metern Höhe – einfach unschlagbar! Darauf stoßen wir mit einem Elphispritz an – Canonita, frischer Zitronensaft, hausgemachter Brombeersirup, Prosecco, Mediterranean Tonic – und lassen den Abend entspannt ausklingen.

In der BLICK Bar genießt du die Panorama-Aussicht bei feinen Drinks.

Am nächsten Tag entscheiden wir uns für eine Hafenrundfahrt auf der Elbe – in Hamburg gehört das ja zum Pflichtprogramm. Mit der HVV-Fähre Linie 62 kann man die berühmten Kräne aus der Nähe besichtigen – die Fahrt ist im Deutschlandticket inklusive. Die schönste Aussicht hat man, wenn man an den St. Pauli Landungsbrücken einsteigt und Richtung Elbstrand tuckert. Dort angekommen kann man im Museumshafen Övelgönne kostenfrei alte Boote und Schiffe bestaunen.

Die See macht bekanntlich hungrig, also geht es für uns zum Lunch ins Neni, das sich im historischen Hafenamt befindet. Der seit 2001 denkmalgeschützte Backsteinbau des ehemaligen Amts für Strom- und Hafen-Bau steht im Kontrast zu den hohen, modernen Büro- und Geschäftsgebäuden und wirkt wie ein Relikt vergangener Zeiten. Urige Backsteinwände treffen auf nahöstliche Korblampen und messingfarbene Tische. Im Gastraum findest du viele Pflanzen, Teppiche, Holzoptik und im Sommer draußen sogar eine Terrasse mit viel Grün!

Zu Gast bei guten Freunden.

Das Neni bietet zeitgemäßes israelisches Comfort-Food und ist bereits in vielen Städten ein beliebtes Gastronomie-Konzept der israelischen Köchin Haya Molcho. Wir bestellen die gegrillte Wildfang-Garnelen mit Gurke, Joghurt, Dill, Meerrettich und Chili-Öl sowie das Mezze Trio, das aus cremigen Baba Ganoush, knuspriger Falafel und Blumenkohl vom Holzkohlegrill besteht. An den Vorspeisen kann man sich hier schnell satt essen, somit teilen wir uns nur noch das Neni Hähnchen-Schawarma mit einem über Nacht mariniertem Hähnchen, gerösteten roten Zwiebeln und smashed Kartoffeln. Aromatisch, deftig und einfach köstlich!

Ein Dessert geht natürlich immer: Also nehmen wir noch den Neni-Sesam-Klassiker bestehend aus geröstetem weißen Sesam, hausgemachter Muscovado-Glace, Har Bracha Halva, Tahini, süß-fruchtigem Dattelsirup und karamellisierten Pekanüssen. Auch wenn wir das mediterrane Flair auf der Terrasse sehr genießen, geht es für uns leider nun mit dem Zug zurück nach Berlin. Hamburg ist von Berlin aus zum Glück wirklich nur einen Katzensprung entfernt und die aufstrebende Gastro-Szene hat einiges zu bieten! Wer auf den schnellen ICE verzichten will, steigt auf die Regionalzüge um und fährt mit dem Deutschlandticket ohne weitere Kosten in Richtung Hansestadt. Worauf wartest du also noch?

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