Es sind nur 4,5 Stunden mit dem Zug von Berlin nach Prag. Die Fahrt an sich ist schon ein Erlebnis: Die Reiseroute führt entlang der Elbe und der Sächsischen Schweiz mit Blick auf Wasser, Wälder und Wiesen. Wir sitzen im Bordbistro, das mit seinen roten Ledersitzen, den Vintage-Leuchten und den weißen Tischdecken wie ein skurriler Ort aus einem Wes-Anderson-Film wirkt. Zur Einstimmung trinken wir ein frisch gezapftes tschechisches Pilsner Urquell, essen eine Gulasch-Suppe begleitet von eingelegtem Gemüse und genießen die malerische Kulisse. Als wir Prag erreichen, kommen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus: Perfekt restaurierte historische Gebäude, alte Kaffeehäuser im Jugendstil und zahlreiche Brücken, die über die idyllische Moldau führen.
Einen schicken Kontrast zur märchenhaften, aber auch sehr belebten Altstadt bietet unser Hotel: das Mama Shelter Prag. Mit der Straßenbahn sind es nur ein paar Stationen vom Zentrum bis in den Stadtteil Praha 07, in dem sich die moderne Unterkunft befindet. Auch von hier aus blickst du auf herrschaftliche Bauten und hast in unmittelbarer Umgebung eine Vielzahl an Shops, Bars, Cafés und Restaurants abseits der Massen. Das Hotel bietet mit seinen zehn Stockwerken und insgesamt 238 Zimmern einen urbanen Zufluchtsort ohne Junggesellenabschiede und Kegelclubs. Lobby, Bar und Restaurant bieten im Mama Shelter Prag etwas mehr, als du erwartest: Im bunten, funky Interior kannst du kickern, Video-Games spielen, in Ruhe am Laptop arbeiten oder an den großen Familientischen Anschluss finden.
Die trendigen Design-Zimmer in den obersten Stockwerken bieten einen einzigartigen Blick über die Stadt. Die Liebe steckt übrigens im Detail: Es gibt Mama-Baseball-Mützen, Mama-Einkaufsbeutel, Tom-und-Jerry-Masken auf den Leselampen und noch die eine oder andere Überraschung, die du einfach selbst entdecken musst! Das Mama Shelter hat übrigens gerade seinen 5. Geburtstag gefeiert. Alles Gute! Oder wie man auf tschechisch sagt: Všechno nejlepší!
Nach der ersten Nacht in den kuscheligen Hotelbetten entscheiden wir uns für eine Oldtimer-Tour durch Prag. Der deutschsprachige Fahrer holt uns nach unserem ausgiebigen Brunch vom Hotel ab und fährt direkt Richtung Innenstadt! Auf Wunsch lässt sich der Vormittag mit einem pickelndem Glas Prosecco toppen, wir warten aber lieber geduldig auf ein Prager Bier, das wir uns später gönnen werden. Alkohlfrei, aber mit flauschigen Decken machen wir es uns im Cabrio gemütlich und genießen den schönen Herbsttag in der goldenen Stadt. Der erste Stopp im naheliegenden Park liefert beste Aussichten über Prag und die insgesamt 18 Brücken, die dort über die Moldau führen.
Weiter geht’s mit der vollen Ladung Sightseeing: wir fahren am Berg Hradschin vorbei an der Prager Burg, die mit ihren drei Schlosshöfen als das größte geschlossene Burgareal weltweit gilt – dazu gehört auch das berühmte Goldene Gässchen und die Kathedrale des Erzbistums Prag, der Veitsdom. Wir fahren vorbei am Vyšehrad, einer der berühmtesten frühmittelalterlichen slawischen Burgwälle Böhmens, und fühlen uns ganz im Glück! Auch wenn die Tour schnell ein Ende findet, verschafft man sich so einen guten Überblick über die City und wir wollen uns schließlich auch nicht die gesamte Zeit herumkutschieren lassen. Nach einem Mittagsessen mit deftigen Prager Spezialitäten und tschechischem Bier geht es weiter mit unserer Entdeckungstour. Wir laufen über die älteste Steinbrücke Europas, die Prager Karlsbrücke, die die Stadtteile Malá Strana und Staré Mesto verbindet.
An gefühlt jeder Ecke wird Trdelník zubereitet, ein traditionelles Gebäck aus Germteig in Form einer Rolle, das auf Stöcken gebacken wird. Ob mit Nutella, Vanilleeis, Obst oder nur mit Zucker: Du kannst die Süßspeise ganz nach deinem Geschmack auf den Punkt bringen. Bei einer Tasse Kaffee zum Gebäck lassen wir den Nachmittag entspannt ausklingen und laufen dann wieder Richtung Hotel. Dort gibt es eine großzügige Terrasse, der ideale Ort für die letzten milden Abende des Jahres, doch wir waren genug draußen und machen es uns lieber im durchgestylten Innenraum auf wohligen Sitzpolstern bequem.
Es ist leider schon unser letzter Abend in der tschechischen Hauptstadt, den wir nun mit internationalen Speisen gestalten. Hier ist für jeden Geschmack etwas dabei: Burger, Oktopus, Salate, Pizza, Falafel oder Entrecôte … Auch die Barkeeper*innen verstehen ihr Handwerk und liefern dir kitschige Cocktails, die perfekt zum spritzigen Konzept von Mama Shelter passen. An den Wochenenden ist die Stimmung meist ausgelassen und es kommen auch einige Locals vorbei. Mitten im Restaurant legt dann ein DJ auf, der genau weiß, wann es Zeit ist, den sehr unterschiedlichen Genussmenschen einzuheizen. So kannst du dein Dinner genießen, ohne das Tanzwütige dir die Ruhe zum Essen nehmen, und dann selbst Party machen, wenn du so weit bist.
Für uns geht es am Morgen dann zurück in Richtung Berlin. Der tschechische Speisewagen mit dem beliebten Mix aus böhmischer Lebenslust, postsozialistischem Design und dem richtigen Maß an Gediegenheit lindert das bereits wieder aufkommende Fernweh. Und so fahren wir quer durch Ostdeutschland vorbei an Birkenwäldern und lauschigen Dörfchen in die deutsche Hauptstadt!