Geschichten aus Tausendundeiner Nacht nur zu lesen ist schon ein Genuss. Der Traum von fernen Ländern, verführerischer Musik und Seidenvorhängen, köstlichen Speisen und Samt, der Duft erlesener Gewürze… sofort befinden wir uns in einer anderen Welt. Das Ganze aber selbst zu erleben, ohne ein Flugticket zu buchen, ist natürlich noch besser als nur die Vorstellung, Teil einer magischen Welt zu sein.
Mit Freunden habe ich dieses Jahr den Valentinstag im Marooush in der Knesebeckstraße verbracht. Diesen Ort haben wir gewählt, weil Jessica Biel in dem wunderbaren Film Valentinstag ein orientalisches Restaurant wählt, um mit ihren Single-Freunden eine „Ich hasse Valentinstag“-Party zu feiern. Genauso wollte ich das auch haben! Einschließlich der Szene, in der alle einen Zettel mit dem Namen gemeiner Verflossener anzünden und mit dem Ruf „burn baby burn!!“ in eine Schale werfen, um die bösen Geister der Vergangenheit zu vertreiben.
Der Zauber beginnt hinter der Tür
Man muss keinen Hollywood-Film nachstellen wollen, um einen tollen Abend im Marooush zu verbringen. Wer die arabische Küche mag, Lust auf ein romantisches Candle-Light-Dinner hat oder ein Familienfest feiern möchte, wird sich hier sehr wohlfühlen. Von außen macht der Laden erstmal wenig her. Der Zauber beginnt erst, wenn sich die Tür hinter einem schließt. Das dunkle, geheimnisvolle Ambiente, die wunderschöne orientalische Musik, die gemütlichen Separées, die durchsichtigen Vorhänge, das zarte Licht in warmen Rottönen, der Kerzenschein und die ägyptische Kunst entführen sofort in eine andere Welt.
Der Laden ist groß und brechend voll, wir haben Plätze reserviert. Wir sitzen für uns in der Restaurant Lounge, total gemütlich; statt an feinen Tischen lümmeln wir wie auf einer Couch. Das Gefühl, weit weg und gleichzeitig zuhause zu sein, stellt sich sofort ein. Wir sind ausgelassen und laut. Lauter wird plötzlich nur die Musik, aus chilligen Klängen werden laute Trommeln und heiße Beats, eine Bauchtänzerin tritt auf. Alles starrt wie hypnotisiert auf die kleine Bühne in der Mitte des Restaurants, jeder hat einen guten Blick. Später in der Nacht werden hier alle tanzen, ein DJ legt auf. Jetzt beobachten wir die hübsche Tänzerin, die schon vom bloßen Hinschauen bei mir einen Bandscheibenvorfall verursacht. Alle klatschen zur Musik und bewegen sich mit, alle Probleme und der Stress des Tages sind für ein paar Minuten vergessen.
Wir haben nun Hunger und müssen eine Weile warten, aber wir werden belohnt. Hummus, Taboulé, Lammspieße, Falafel – alles frisch und lecker! Jeder probiert bei jedem, es geht einfach familiär zu. Mein Lamm schmeckt wirklich gut, da kann man auch mit auf die Nase fallen. Hammelgeschmack möchte ich nicht. Sehr günstig sind die Gerichte nicht, dafür schaffe ich auch nicht alles, die Portionen sind also groß genug.
Der Abend ist genau, wie ich ihn mir vorgestellt habe. Und wenn ich zum nächsten Valentinstag kein Single mehr sein sollte, feiere ich trotzdem wieder hier. Mit Freunden und einer wilden Party oder ganz romantisch, mit Kerze, Händchenhalten und dem Herzensmann.