Kühl und weitläufig empfängt uns das 21 Gramm, als wir spontan zum Frühstück vorbeikommen. Die ehemalige Friedhofshalle des St. Thomas Friedhofs in Neukölln strahlt mit ihren verzierten Steinsäulen und alten Inschriften immer noch eine spezielle Atmosphäre aus. Eine Art würdevoller Ernst umgibt uns beim Eintreten – trotz der vielen Gäste. Damit es gemütlich wird im großen Raum mit den rauen Steinwänden gibt es ganz viele grüne Pflanzen: auf Regalen, an der Decke, auf Lampen und wo sonst noch Platz ist. An der hinteren Wand findest du auch ein paar gemütliche Sitzecken, die zum Essen allerdings ein bisschen unpraktisch sein können.
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Frühstück für die Seele
Das Essen hier ist auf jeden Fall zum Sterben gut (sorry, der musste sein). Gerade zum Frühstücken oder Brunchen ist das 21 Gramm ein toller Tipp: Auf der Karte stehen fluffige Buttermilch-Pancakes mit Blaubeeren, Apfel und Ahornsirup auf Mascarpone, Lachs-, Eier- oder Avocado-Sauerteigbrot, die libanesische Eierspeise Labneh und vor allem reichhaltige Frühstücksplatten zwischen zehn und zwölf Euro, die gut satt machen. Diese gibt es in vegan, mit Käse oder gemischt. Für 14,50 Euro kannst du dir auch Frühstück komplett gönnen und dir den Bauch mit Leckereien wie Baked Beans, Salsiccia, hausgemachter Schinkenmarmelade, Ziegenkäse, gerösteten Tomaten, Steinchampignons und Brot vollschlagen.
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Abends, wenn etwas weniger los ist, werden Flammkuchen mit Dinkelmehlteig, Brotzeitplatten, Salate und auch mal eine warme Maronensuppe gereicht. Klar, die Preise liegen im selben Rahmen wie alle Neueröffnungen in Neukölln – über dem Niveau, das die Neuköllner gewohnt sind. Dafür stimmt die Qualität und auch für die besondere Atmosphäre zahlt man gerne mal ein bisschen mehr. Gerade im Sommer freuen wir uns auf laue und romantische Nächte im Innenhof. Ist das nicht respektlos, so nah am Friedhof ausgelassen zu schmausen, mögen manche fragen. Wir finden: Ist doch schön, wenn die Toten ins Leben integriert werden, wie das beispielsweise in Mexiko beim Día de los Muertos zelebriert wird. Wäre ja auch langweilig, wenn’s neben dem Friedhof totenstill ist.