Gerüchte rund um das Restaurant Vau gab es schon länger: Im Juni ging dessen Betriebsgesellschaft in die Insolvenz. Dieser Schritt hatte allerdings private Gründe und angeblich nichts mit der neuen Hiobsbotschaft aus der Jägerstraße zu tun. Gestern wurde mittels einer Pressemitteilung und auf Facebook die sofortige und endgültige Schließung des Restaurants bekanntgegeben.
Der Grund: Die Pachtverhandlungen mit den neuen Eigentümern der Räumlichkeiten seien „trotz vieler Bemühungen“ erfolglos geblieben. „Gerne wären wir am alten Standort geblieben und haben bis zuletzt auf eine Einigung gehofft“, so Kleeberg. Damit verschwindet eine der Gastro-Institutionen der neuen Berliner Mitte und mit ihr ein langjährig funkelnder Stern: Schon nach kurzer Zeit bekam das Restaurant die begehrte Auszeichnung von Michelin und gab diese bis zuletzt nicht mehr ab.
Kein fröhlicher Abschied vom Gendarmenmarkt
Mitnehmen kann man den Stern allerdings nicht. Nicht nur deshalb ist Kleeberg traurig, die alten Räumlichkeiten zu verlassen. Die Gegend um den Gendarmenmarkt sei ihm ans Herz gewachsen, sagte er 2014 gegenüber QIEZ. Vieles habe sich über die Jahre verändert. „Das ist fast so, wie wenn man einem Kind beim Wachsen zuschaut“, so der Spitzenkoch damals.
Derzeit sucht Kleeberg „auf Hochtouren“ nach neuen Räumlichkeiten für das Vau. Denn eines steht für ihn fest: Das Restaurant soll spätestens nächstes Jahr an anderer Stelle, aber unter demselben Namen zurückkehren. Die Zwischenzeit möchte Kolja Kleeberg für eine „kreative Besinnung“ nutzen und sich weiterentwickeln. Erste Tendenzen, in welche Richtung es gehen könnte, sind absehbar: Der Küchenstil des neuen Vau solle bewusst einfach sein, so der 52-Jährige. „Eben zurück zu meinen Wurzeln – einfache Gerichte mit ehrlichen Produkten.“
Neben der Standortsuche und der Weiterentwicklung wird sich Kleeberg aber auch anderen Projekten widmen, etwa seinem YouTube-Kanal. Auch bei Veranstaltungen und im Fernsehen könnte er uns in den nächsten Monaten begegnen.