Der Tag im Julius beginnt mit dem Verkauf von Backwerk – schöne Dinge wie Pastries, ungewöhnliche Brioches und Mandelküchlein. Dazu der selbst geröstete Kaffee, ein Dark Roast von Mitbetreiber Shoji. Derzeit gibt es eine – wöchentlich am Dienstagabend wechselnde – Karte von sechs bis sieben Lunch-Angeboten. Im Moment kann man à la carte bis 12 Uhr bestellen, das Essen zwischen 17.30 und 19 Uhr abholen oder zwischen 18 und 20 Uhr liefern lassen. Am Abend soll das Julius auch eine Weinbar werden. Hauptsache, hier kommt das Beste aus vielen Welten zusammen und das Team kann viel ausprobieren.
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Hochwertige Gastronomie
Dass der Lockdown dem vierköpfigen Betreiberteam aus Deutschland, Japan und Kanada den Start Mitte Dezember 2020 verhagelt hat, tut der Freude des Julius-Teams an hochwertiger Gastronomie an diesem Standort keinen Abbruch. Im Moment spielt Take-away-Essen natürlich die Hauptrolle, und dafür kommen manche Kunden sogar aus Neukölln an den Nettelbeckplatz. „Unsere Idee ging vom Restaurant Ernst aus, hochwertige Lebensmittel und Zutaten, saisonal gefärbt, außergewöhnlich zu kombinieren“, erklärt Mitbetreiberin Inga. Wichtig sei der Kontakt zu den Herstellern. „So ein Restaurant hat uns im Wedding immer gefehlt!“ Allein die Brioches stehlen allem, was es an Gebackenem im Wedding gibt, die Show: Fünf Sorten, davon eine mit Matcha, eine andere mit selbstgemachter Zitrusmarmelade und natürlich auch ganz klassisch. Für viele selbst hergestellte Lebensmittel und andere Produkte gibt es auch ein Verkaufsregal mit Kaffeebohnen, Marmelade, Champagner, Wein, Cidre, Bier und bald auch mit Keramik. Mit dem Restaurant Ernst ist das Julius nicht identisch, eher so etwas wie großer und kleiner Bruder, aber man beschafft gemeinsam Lebensmittel von hoher Qualität und verarbeitet sie unterschiedlich. Die Küchenphilosophie aber ist die Gleiche.
Auch das Intérieur des lichtdurchfluteten Lokals verdient Beachtung. Wie schon im Ernst hat ein befreundeter Tischler die Möbel und den Tresen aus hochwertigem Walnussholz geschreinert. Die Lampen wiederum wurden von einem japanischen Designer gestaltet. Bis auf die nackte Betondecke wirkt alles sehr hell und freundlich, was auch an dem weißen Vorhang liegt, der vor allzu direkten Blicken an der Straßenecke schützt. „Ein Spiel von innen und außen“, so beschreibt Inga das Einrichtungskonzept des sehr reduziert gestalteten Lokals.
Die Namen Ernst und Julius beziehen sich übrigens auf einen gemeinsamen Freund beider Betreiberteams. Wie man auch immer das Julius wahrnimmt, es ist ein neuer Aspekt des vielseitigen Wedding. Natürlich nicht ganz preiswert, dafür aber mit viel Herzblut und Spaß am Experiment mit hochwertigen Produkten. Interessant wird sein, ob dieses Konzept sein Publikum im Wedding findet.
Julius, Gerichtstraße 31, Do-So 10–19 Uhr, Instagram / Ernst, Gerichtstr. 54
Dieser Artikel wurde uns zur Verfügung gestellt von www.weddingweiser.de.