Als Moritz Borowski das leer stehende Restaurant in der Nähe des Landwehrkanals zum ersten Mal gesehen hat, wusste er gleich: „Hier gehört eine Brasserie rein.“ Gesagt, getan. Den 35-jährigen Berliner, der einige Jahre in der Schweiz das Berggasthaus Niederbauen führte, zog es zurück in die Heimat. Das Ergebnis: ein sympathisches und unkompliziertes französisches Restaurant mit einfacher und gehobener Brasserie-Küche, in dem er als Maitre den Service und die Weinberatung übernimmt. Gelernt hat „Mori“ aber – wie der junge Moritz immer genannt wurde – das Kochhandwerk im Kreuzberger Feinschmecker-Restaurant Altes Zollhaus. Dementsprechend führt seine Handschrift auch die Küche.
Einerseits bietet die Karte schnell servierte Klassiker wie Mürbeteig-Quiches oder Flammkuchen aus dem Steinofen, zum Beispiel mit Lauch, Crème Fraîche und Eselsalami aus Korsika. Abends kommen Gerichte und Menüs für den gehobenen Geschmack dazu. Eine Kostprobe: Scharf angebratenes Kalbsbries und Kalbszunge mit Pfifferlingen und Vinaigrette, dazu einen gut gekühlten Pouilly Fumé – ein wunderbar feinaromatisches Entrée. Zum Hauptgang dann Seeteufel mit Frühlingszwiebeln und mit Lavendel parfümierter Velouté. Wer es deftiger mag, bestellt Boudin noir, gebratene Blutwurst mit Calvados-Apfel und dazu ein Glas kräftigen Bordeaux. Und die Dessert-Auswahl? Typisch französisch: traditionelle Tarte Tatin (Apfelkuchen) etwa, Mousse au chocolat oder Fromage mit Feigensenf.
Tipp: Im Le Bon Mori gibt es bis 17 Uhr auch einen preiswerten Mittagstisch. Das zweigängige Déjeuner kostet 10 bzw. 11 Euro und wird in einer Fleisch-, Fisch- und vegetarischen Version plus Salat angeboten.