Regional in Rixdorf

Neu in Neukölln: Paulinski Palme

Zum ausgiebigen und langen Frühstück lädt das Paulinski Palme in Rixdorf ein.
Zum ausgiebigen und langen Frühstück lädt das Paulinski Palme in Rixdorf ein.
Frühstücken bis spätnachmittags und Produkte aus der direkten Nachbarschaft: Das ist das Rezept bei den Jungs von Paulinski Palme in der Richardstraße.

Vitamin D-Mangel, die Augen noch nicht ganz offen und trotz klirrender Kälte die Handschuhe vergessen: Nicht gerade die besten Voraussetzungen für einen gelungenen Start in den Tag, doch auf dem Plan steht ein sonntägiges, spätes Frühstück im neuen Paulinski Palme in der Richardstraße. Alles, worin das Wort Palme versteckt ist, klingt von vornherein gut, da brauchen wir uns nichts vormachen, vor allem fernab von der Südsee.

Vorbei geht es an Häusern mit Fensterläden, kleinen Gärten und dem Richardplatz mit seiner alten Schmiede. Soviel ist klar: Rixdorf ist bereits eine Oase. Ein Schild wie bei einem Gasthaus oder einer Schenke weist den Weg ins Paulinski Palme und tatsächlich ist neben der Bar mit fröhlichen gelben und blauen Fliesen das viele Grün, was sofort im Restaurant ins Auge sticht. So wechseln sich auf einem Regalbrett zwischen einem Durchgang Weinflaschen mit Topfpflanzen ab – gute Kombination.

Es ist zwar ganz schön viel los, wir ergattern aber noch einen Tisch für zwei und bestellen eine große Auswahl an Getränken: Kaffee aus offensichtlichen Gründen, den Smoothie des Tages (3 Euro) mit einer erfrischenden Mischung aus Apfel und Gurke sowie zwei Ingwer Shots (1,80 Euro) für das geplagte Immunsystem. Leider ist der Shot nicht selber gemacht. Das wundert uns ein bisschen, denn sonst verspricht die Karte viele hausgemachte Eigenkreationen wie Tomatenmarmelade, Kürbis-Granola oder fermentiertes Gemüse mit Käse und Wurst für die zweisame Frühstücksplatte. Das Gute: Lass dir Zeit bei der Auswahl, denn frühstücken kannst du hier bis 17 Uhr.

Vom Meer bis zur Wiese

Eröffnet hat Paulinski Palme kurz vor Weihnachten, erzählt uns Miteigentümer Maximilian Schippmann. Gemeinsam mit Paul Adam hat er das auf Regionalität bedachte Restaurant eröffnet. „Wir bieten auf unserer Karte alles vom Meer bis zur Wiese an“, sagt Max. Prämisse ist, dass es in Saison ist und keine weite Reise hinter sich hat. Eine Avocado aus Neuseeland komme ihm und seinem Küchenteam nicht auf den Teller.

Vegetarische Gerichte finden sich sowohl auf der Frühstücks- als auch in der Abendkarte. Veganer haben es hingegen eher schwer etwas zu finden. Bei der Auswahl an Kuchen – die aus einem Frühstück gleich einen Kaffeeklatsch werden lassen – kann man aber Glück haben, wie zum Beispiel ein veganes Apfelbrot. Die Kuchen stammen übrigens von der Patisseriemanufaktur Sarah Klausen vom Holzmarkt.

Direkt aus Neukölln kommen beispielsweise die Getränke, die die Jungs vom naheliegenden Händler Sommerfeld beziehen. Das Fleisch kommt ebenso aus der direkten Nachbarschaft von der bekannten Blutwurstmanufaktur und auch die Königliche Backstube, die Paulinski Palme mit Bio-Broten versorgt, ist fußläufig zu erreichen. Wir entscheiden uns für den Alm-Teller: Rührei wird hier mit Bergkäse vermengt, dazu gibt es Hirsetoast, die bereits genannte Tomatenmarmelade (recht süß), sowie Sauerkraut und Balsamico-Zwiebeln (7,50). Wir mögen herzhaftes Frühstück und bestellen gleich noch Egg Benedikt dazu. Uns überzeugen der knackig-frische Spinat und die selber gemachte Hollandaise, aus der man sogar den Wein noch herausschmecken kann (10 Euro). Ein Plus ist auch der auf dem Punkt knusprige Bacon.

Der innovative Name beinhaltet eine kleine Anekdote, wie uns Max erklärt. Er lebte eine Weile in Australien und wurde dort von seinen Freunden „Linski“ genannt. Als er mit Paul unter die Gastronomen ging, wollten sie ihre beiden Vornamen miteinbringen und so entstand „Paulinski“. Der Zusatz Palme stammt von der niederländischen Schriftstellerin Connie Palmen, deren Buch Max gerade gelesen hatte.

Viel Grün, Glasfronten, bunte Fliesen und Hängeleuchten findest du im Innenraum. ©Qiez

„Ich bin absolut zufrieden, wie es bisher läuft, schließlich haben wir in der absoluten Todesjahreszeit eröffnet und es ist trotzdem schon gut gefüllt“, sagt Max. Besonders freue er sich auf den Sommer, wenn man auch draußen seinen Kaffee trinken könne. Am Abend ist das Paulinski Palme ebenso einen Besuch wert, denn die freundlichen Servicekräfte sind nicht um eine Weinempfehlung verlegen. Dazu locken wechselnde Specials auf der Abendkarte (ab 18 Uhr). Aktuell gibt es beispielsweise Wirsing mit Schwarzwurzel, Kartoffel und Rettich für den ordentlichen Kick Hausmannskost.

Paulinski Palme, Richardstraße 76, 12043 Berlin

Mobil 0176 22803502
Festnetz 030 98370812

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