Wir leben in einer Überflussgesellschaft und einem Land, in dem pro Sekunde 313 Kilo Nahrungsmitteln weggeschmissen werden, weil sie nicht den Vorgaben der Supermärkte entsprechen. Das vergisst man zwischen Smartphone und Yoga-Kurs gerne mal. Umso dankenswerter sind nachhaltige Projekte wie Restlos Glücklich e.V., die aussortierte und falsch etikettierte Lebensmittel retten.
Die Wertschätzung von Lebensmitteln
Die Idee dazu hatte Anette Keuchel: „Wir müssen endlich Lebensmittel wieder mehr wertschätzen und verantwortungsvoller mit ihnen umgehen.“ Eine Crowdfunding-Kampagne finanzierte 2015 die Gründungskosten. Mittlerweile ist das Start-up zu einem zehnköpfigen Team herangewachsen. Das Team besteht aus Berlinern, die aus Überzeugung an dem Projekt arbeiten und dabei nicht alle aus der Lebensmittel- oder Ernährungsbranche kommen. Ein Betriebswirt, eine Umweltwissenschaftlerin, eine Politikwissenschaftlerin und eine Übersetzerin gehören ebenso zu Restlos Glücklich wie eine Köchin.
25. Mai 2016 um 9:45 Uhr
Das Reste-á-la-Restaurant als Non-Profit-Projekt
Im April hat Restlos Glücklich vorerst als Pop-up Restaurant in Neukölln geöffnet. „Wir wollten den regulären Restaurantbetrieb an ausgewählten Terminen testen, bevor wir richtig eröffnen“, erklärt Anette Keuchel. Jetzt is(s)t es soweit. Reste-à-la-Carte – das ist das Credo des Restaurants: Das Angebot besteht aus wechselnden Speisen, die entweder einzeln oder als Menü bestellt werden können.
„Auch für unsere Gäste ist ein Besuch bei Restlos Glücklich immer ein spannendes, kulinarisches Abenteuer“, sagt Leoni Beckmann, Mitgründerin des Start-ups. Schmackhaft wird es in jedem Fall: Denn in anderen Lokalen, auf Events und als Caterer stellte die Initiative bereits in der Vergangenheit ihr Können unter Beweis. Zwischen sieben und 14 Euro kosten die Gerichte, wobei der Gewinn in neue Aktionen und Bildungsmaßnahmen reinvestiert wird. Denn Restlos Glücklich ist ein reines Non-Profit-Projekt. Das Team arbeitet ehrenamtlich.
Restaurant, Workshops und Kochkurse
Den Essensrettern geht es auch darum, die Gäste zum Nachdenken im Umgang mit Lebensmitteln anzuregen. Aus diesem Grund plant die Initiative in Zukunft Kochkurse und Workshops für Kinder und Erwachsene, um das Bewusstsein um die Ressource Lebensmittel auch weiterhin zu stärken.
Das Team freut sich über Reservierungen!