Kolumne Gerlindes Geheimtipps

Essen wie Gott in London

Die Scotch Eggs im Richwater & Mitchell haben es Gerlinde Jänicke besonders angetan.
Die Scotch Eggs im Richwater & Mitchell haben es Gerlinde Jänicke besonders angetan. Zur Foto-Galerie
Gerlinde Jänicke ist Moderatorin bei 94,3 rs2. In ihrer Kolumne auf QIEZ.de verrät sie jede Woche exklusiv ihre liebsten Orte, besondere Events und mehr. Diesmal prüft sie ihre Vorurteile gegenüber englischer Küche im neuen Richwater&Mitchell. Aber Achtung, seit Juli 2018 hat das Restaurant geschlossen!

Ich habe in meinem Leben noch nicht so schlecht gegessen wie in England. Zugegeben, ich war nur einmal dort. In London. Und ich war auch nur in zwei Restaurants. Ich kann mir also nicht wirklich eine Meinung bilden. In meinem Kopf gibt es in England – trotz Jamie Oliver – eigentlich nur Fisch mit Essig und Lammrücken in Minzsauce. Irgendwie fehlt mir der kulinarische Sexappeal. Halt. Stopp. Ich korrigiere. Mir fehlte der Sexappeal. Im neuen Richwater & Mitchell gibt es fantastische britische Küche. Absolut empfehlenswert, und Minzsauce habe ich auf der Karte auch nicht entdecken können.

Chef Anton Michel ist niedliche vierundzwanzig Jahre alt und tatsächlich auch Brite. Im Rutz und im Vau hat er gelernt, zudem gehört seinem Papa die Weinhandlung Weinmichel. Seit Donnerstag gibt es also in Moabit „modern London cuisine“ und die ist nicht mal teuer.

Wie eine transsilvanische Kneipe

Das Restaurant sieht ein bisschen aus, als hätte Dracula einen Pub nach seinem Geschmack eingerichtet. Dunkel (liebe ich, man sieht einfach schöner aus in gedimmtem Dinner-Licht), dunkelgraue Backsteinwände und Säulen, rote Vorhänge, weiße Tischdecken. Die Tische perfekt gedeckt. Klein und gemütlich ist es hier. Die Bar wirkt einladend, aber ich bin ja zum Essen da.

Ich möchte von allem etwas probieren! Und ich schlage richtig zu. Bei den pork scratchings zum Beispiel. Frittierte Schweineschwarten, sehr lecker. Außerdem gibt es Mixed Pickles, sensationelle gebackene Salbeiblätter, geröstete Taube mit Champignons, Entrecôte vom Brandenburger Weiderind, in Brown Ale geschmortes Wintergemüse, Makrele. Sehr zu empfehlen ist als Nachtisch der upside down Ananaskuchen. Mein Favorit aber sind die Eier im Fleischmantel, Scotch Eggs. Die sind knusprig und sehen hübsch aus. Alleine dafür lohnt es sich schon, vorbeizuschauen. Fazit des Abends: Lecker und gemütlich!

Die Makrele im Richwater & Mitchell. Küchenchef Anton Michel hat im Rutz und Vau gelernt. ©Jänicke

Für Weinfans ist das Richwater & Mitchell auf jeden Fall auch zu empfehlen. Die Auswahl ist riesig. Mein Tipp: Ein romantischer Abend zu zweit, ein schönes Salätchen mit Bacon, Tomate, Pilzen und Ei, ein Glas Riesling dazu – das perfekte Date!

ACHTUNG! Im Juli 2018 hat dieses Restaurant dicht gemacht. Der Chef möchte sich jetzt neuen Projekten widmen.

Foto Galerie


Quelle: QIEZ / externe Quelle

Richwater & Mitchell (GESCHLOSSEN), Wiclefstraße 30, 10551 Berlin

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